fragte: „freist bu nicht, wo mein Mann geblieben ist? er
ist mit auf den Thurm gestiegen." „Nein, antwortete der
Bube, aber da hat einer im Schallloch gestanden, und
weil er nicht weggehn und keine Antwort geben wollte, so
habe ich ihn herunter geschmissen; geht einmal hin, so werdet
ihr sehen, ob ers ist." Die Frau eilte voll Angst auf den
Kirchhof, und fand ihren Mann todt auf der Erde liegen.
Da lief sie schreiend zu dem Vater des Jungen, und weckte
ihn und sprach: „ach was Ha-L euer Taugenichts für ein Un
glück angerichtet, meinen Mann hat er zum Schallloch hinun
ter gestürzt, daß er todt auf dem Kirchhof liegt!" Der Va
ter erschrak, kam herbei gelaufen und schalt den Jungen:
„was sind das für gottlose ^Streiche! die muß dir der Böse
eingegeben haben!" „Ei Vater, antwortete er, ich bin ganz
unschuldig; er stand da in der Nacht, wie einer der Böses
vor hat, ich wußte nicht wers war, ich Habs ihm ja dreimal
voraus gesagt, warum ist er nicht weggegangen!" „Ach,
sprach der Vater, mit dir erleb ich nur Unglück, geh mir vor
den Augen weg, ich will dich nicht mehr ansehn." „Ja, Va
ter, recht gern, wartet nur bis Tag ist, da will ich ausgehn
und das Gruseln lernen, so versteh ich doch auch eine Kunst,
die mich ernähren kann." „Lerne was du willst, sprach der
Vater, mir ist alles einerlei, da hast du fünfzig Thaler, da
mit geh mir aus den Augen und sag keinem Menschen, wo
t du