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hinein laufen kann, und riegelt sie oben zu! jetzt ist's zu spät
noch einmal nach Haus zu gehen, aber hast du die Thüre
hierher gebracht, so sollst du sie auch ferner tragen." „Die
Thüre will ich tragen, Friederchen, aber die Hutzeln und der
Effigkrug werden mir zu schwer, die häng ich an die Thüre,
die mag sie tragen."
Nun giengen sie Ln den Wald, und suchten die. Spitzbu
ben, aber sie fanden sie nicht. Weils endlich dunkel ward,
stiegen sie auf einen Baum- und wollten da übernachten. Kaum
aber saßen sie oben, so kamen die Kerle daher, die forttragen,
was nicht gehen will, und Dinge finden, eh sie verloren sind.
Sie ließen sich gerade unter dem Baum nieder, auf den Frie
der und Catherlieschen saßen, machten sich ein Feuer an, und
wollten ihre Beute theilen. Der Frieder stieg von der andern
Seite herab, und sammelte Steine, stieg damit wieder hinauf
und wollte die Diebe todt werfen. Die Steine aber trafen
nicht, und die Spitzbuben riefen: „es ist bald Morgen, der
Wind schüttelt die Tannapfel herunter." Catherlieschen hatte
die Thüre noch immer auf der Schulter, und weil sie so sehr
deckte, dachte es, gewiß sind die Hutzeln schuld und sprach:
"Friederchen, ich muß die Hutzeln hinabwerfen!" „Nein,
Catherlieschen, jetzt nicht," antwortete er, sie können uns
verrathen!" „Ach, Friederchen, ich muß, sie drücken mich
zu sehr!" „Nun so thus, ins Henkers Namen!" Da
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