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es half nichts, sie mußte hin, wenn sie nicht Hungers sterben
wollten. Das erstemal giengs gut, denn die Leute kauften
der Frau, weil sie so schön war, gern ihre Waare ab, und
bezahlten, was sie federte, ja viele gaben ihr das Geld, und
ließen ihr die Töpfe noch dazu. Nun lebten sie von dem er
worbenen so lang es dauerte, da handelte der Mann wieder
eine Menge neues Geschirr ein, und sie setzte sich an eine Ecke
des Markts, und stellte es um sich her und hielt feil. Da
kam plötzlich ein trunkener Husar daher gejagt, und ritt ge
rade zu in die Töpfe hinein, daß alles in tausend Scherben
zersprang. Sie fieng an zu weinen, und wußte nicht vor
Angst, was sie anfangen sollte. „Ach wie wird mirs ergehen!
rief sie, was wird mein Mann dazu sagen!" Sie lief heim,
und erzählte ihm das Unglück. „Wer setzt sich auch an die
Ecke des Markts mit irdenem Geschirr! sprach der Mann, laj
nur das Weinen, ich sehe wohl, du bist zu keiner ordentlichen
Arbeit zu gebrauchen; da bin ich in unseres Königs Schloß ge
wesen, und habe gefragt, ob sie nicht eine Küchenmagd brav-
chen könnten, und sie haben mir versprochen, sie wollten dich
dazu nehmen, dafür bekommst du freies Essen."
Nun ward die Königstochter eine Küchenmagd, mußte dB
Koch zur Hand gehen und die sauerste Arbeit thun. Sie machte
sich an beiden Seiten in den Laschen ein Töpfchen fest,
trug sie, was sie von dem übrig gebliebenen erhielt, ^