nem Vater: „Vater, ich soll und muß in die Welt hinaus."
— „Recht, mein Sohn," sprach der Alte, nahm eine Stopf
nadel und machte am Licht einen Knoten von Siegellack dar
an: „da hast du auch einen Degen mit auf den Weg." Run
wollt das Schneiderlein noch einmal mitessen, gieng in die
Küche um zu sehen, was die Frau Mutter zu guter Letzt ge
kocht hatte. Es war aber eben angerichtet, und die Schüssel
stand auf dem Heerd. Da sprach es: „nun, was essen wir
heute?" „Siehe selbst zu," sagte die Mutter. Da sprang
es auf den Heerd und guckte in die Schüssel, weil es aber den
Hals zu weit hineinstreckte, faßte es der Dampf von der
Speise, und trieb es zum Schornstein hinaus, bis es endlich
wieder herabsank. So kam das Schneiderlein in die Welt hin
ein, zog umher, und gieng bei einem Meister in die Arbeit,
da war ihm aber das Essen nicht gut genug. „Frau Meiste
rin, wenn sie uns kein besser Essen giebt, sagte der Daumer-
ling, geh ich fort, und schreib morgen früh mit Kreide
an ihre Hausthüre: „Kartoffel zu viel, Fleisch zu wenig,
Adies, Herr Kartoffelkönig!" — „Was willst du wohl, du
Grashüpfer!" sagte die Meisterin, ward bös, ergriff einen
Lappen und wollte los schlagen, mein Schneiderlein aber kroch
behende unter den Fingerhut, guckte unten hervor, und streckte
der Frau Meisterin die Zunge heraus. Sie hob schnell den
Tingerhut aus und wollte ihn packen, aber der Däumerling