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weißt bu nicht, was gestern
du zu wir gesagt
bei dem kühlen Brunnen-Wasser?
Königstochter, jüngste,
mach mir auf!"
Da sagte der König: „hast du's versprochen, mußt du's auch
halten, geh und mach ihm auf." Sie ging und öffnete die
Thüre, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße
nach, bis zu ihrem Stuhl. Da saß er und rief: „heb mich
herauf zu dir!" Sie wollte nicht, bis es der König befahl.
Als der Frosch nun oben auf einem Stuhl neben ihr saß,
sprach er: „nun schiebe mir dein goldenes Tellerlein naher,
damit wir zusammen essen." Das that sie auch, aber man sah
wohl, daß sie's nicht gerne that. Der Frosch ließ sichs nun
schmecken, während ihr säst jedes Bißlein im Hals blieb.
Dann sprach er: „nun hab ich mich satt gegessen, und bin
müde, trag mich hinauf in dein Kämmerlein, und mach dein
seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen."
Da sieng die Königstochter an zu weinen, und fürchtete sich
vor dem kalten Frosch, den getraute sie sich nicht anzurühren,
und der sollte nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen.
Der König aber blickte sie zornig an und sprach: „was du
versprochen hast, sollst du auch halten, und der Frosch ist dein
Geselle." Da half nichts mehr, sie mochte wollen oder nicht,