Full text: Kinder- und Hausmärchen

warb, stach sie sich in die Finger, und zerstieß sich die Hand 
an der Dornenhecke. Darnach warf sie sie in den Brunnen 
und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die 
schöne Wiese, und gieng auf demselben Pfad weiter. Als sie 
zu dem Backofen gelangte, schrie das Brod wieder: „ach! zieh 
mich 'raus, zieh mich 'raus, sonst verbrenn' ich, ich bin schon 
längst ausgebacken! " Die Faule aber antwortete: „da hätt' 
ich Lust, mich schmutzig zu machen!" und gieng fort. Bald 
kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „ach! schüttel mich! 
schütter mich! wir Aepfel sind alle mit einander reif" sie ant 
wortete aber: „du kommst mir recht, es könnt' mir einer auf 
den Kopf fallen!" gieng damit weiter. Als sie vor der Frau 
Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren 
großen Zähnen schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu 
ihr. Am ersten Tag that sie sich Gewalt an, und war fleißig 
und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn 
sie gedachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde; 
am zweiten Tag aber sieng sie schon an zu faullenzen, am drit 
ten noch mehr, da wollte sie Morgens gar nicht aufstehen, sie 
machte auch der Frau Holle das Bett schlecht und schüttelte cs 
nicht recht, daß die Federn aufflogen. Das ward die Frau 
Holle bald müd', und sagte der Faulen den Dienst auf. Die 
war es wohl zufrieden, und meinte, nun werde der Goldre 
gen kommen, die Frau Holle führte sie auch zu dem Thor 
KmdrrrnSrchrrr. Kt. Ausg. H
	        
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