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goldene Kugel! hätte ich sie wieder, ich wollte alles darum
hingeben: meine Kleider, meine Edelsteine, meine Perlen, ja
meine goldene Krone noch dazu." Wie es das gesagt hatte,
tauchte ein Frosch mit seinem dicken Kopf aus dem Wasser
heraus und sprach: ,, Königstochter, was jammerst du so er
bärmlich?" „ Ach, sagte sie, du garstiger Frosch, was kannst
du mir helfen! meine goldne Kugel ist mir da Ln den Brun
nen gefallen." Der Frosch sprach weiter: „deine Kleider,
deine Edelsteine, deine Perlen, ja deine goldne Krone, die
mag ich nicht; aber wenn du mich willst zu deinem Freund
und Gesellen annehmen, wenn ich soll an deinem Tischlern sitzen
zu deiner rechten Seite, von deinem goldenen Tellerlein mit dir
essen, aus deinem Becherlein trinken und in deinem Bettlein
schlafen, so will ich dir deine Kugel wieder herauf holen.^
Die Königstochter dachte in ihrem Herzen: was der einfältige
Frosch wohl schwätzt! ein Frosch ist keines Menschen Gesell
und muß im Wasser bei seines Gleichen bleiben, vielleicht aber
kann er mir die Kugel herauf holen; und sprach zu ihm: „ja
meinetwegen, schaff mir nur erst meine goldene Kugel, es soll
dir alles versprochen seyn."
Als sie das gesagt hatte, tauchte der Frosch seinen Kopf
unter das Wasser, sank hinab und über ein Weilchen kam er
wieder in die Höhe gerudert, hatte die Kugel im Maul und
warf sie heraus ins Gras. Da freute sich das Königskind,