Full text: Frankfurter Musenalmanach (1781)

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Die Thörichten! Sie wähnen« 
Eich doppelt zu verschönen, 
Wenn sie sich brav bemalt; 
Doch ach! die eitlen Dinger! 
Wie hat der Unglücksbringer 
So häßlich sie bezahlt! 
Denn hört nur, was geschiehet! 
Ein jeder, der es siehet, 
Speit vor den Mädchen aus; 
Die Junggesellen glühen 
Vor Wuth und Zorn, und sprühen 
Schier Feuerfunken aus. 
Sogleich, in einem Winke ~ 
O die verdammte Schminke! — 
Sind sie zum Schwur bereit: 
„ Der ist kein Mann von Ehren, 
„Der je sich last bcthörcn, 
„ Und solch ein Mädchen freit. „ 
Das war nun auf die Schönen, 
Die sich nach Männern sehnen, 
Ein wahrer Donncrschlag; 
Man sah sie, wie die Leichen, 
Derschrumpfen und erbleichen, 
AIs kam' >hr Todestag, 
„Ach Väter, habt Erbarmen, 
,, Und nehmt euch eurer armen 
Verschmähten Töchter an! 
„ Beugt doch der Söhne Willen, 
„ Auf daß sie nicht erfüllen 
„Den Schwur, den sie gethan-' »> 
Doch was sie thun und sinnen, 
So sind doch zu gewinnen 
Die harten Söhne nicht: 
Wir sind für sie verloren, 
„ Wir haben uns verschworen , 
«Weh dem, Der Schwüre bricht!,. 
F 4 Gr.
	        

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