Full text: Frankfurter Musenalmanach (1781)

Doch wenn sich Satan reget, 
lind seine Schlingen leget, 
Co geht's zum Uuglückspfad: 
Hört, was aus Schadenfreude 
Dem guten Ort zu Leide, 
Der böse Feind nicht that! 
Von Frankreichs weichem Hofe 
Führt' eine Kammerzofe 
Der alse Drach daher: 
O wär sie gleich versunken. 
Und in dem Rhein ertrunken,' 
Eh sie gekommen wär'! 
Die Blüth' auf-ihren Wangen 
War völlig schon vergangen. 
Schwarzgclb war sie und bleich 
Und wollte bei dem allen 
Noch reizen, noch gefallen, 
Dem schönsten Kinde gleich. 
Um Männer zu gewinnen -- 
O teuflisches Beginnen! — 
Schminkt sie die Wangen sich; 
Die andern sieben Sachen, 
Das Herz verliebt zu machen-, 
Verstand sie meisterlich. 
Kaum sehen sie die Schönen 
So frisch und roth, so sehnen 
Sie sich nach Schminke schon; 
Sie rennen zur Kokette, 
Srudirens um die Wette, 
Und gehn entzückt davon. 
Sie lassen für Vergnügen 
Nun alles stehn und liegen — 
Man kennt die Mägdlein ja. — 
Schon vor der Morgenröthe, 
Noch eh der Haushahn krähte, 
Stand auch die Schminke da.
	        

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