Full text: Frankfurter Musenalmanach (1781)

C 120 ) 
( 12! ) 
An Jhro Hochwürden. 
^eil dir, du heiliges, du helles Kirchen 
licht ! 
Leucht' uns noch lange vor! -An Talge fehll's 
dir nicht. 
I. G- nt. 
Die Geschminkten. 
Ä^acht euch gefast, ihr Schönen, 
Zu Schrecken und zu Thränen! 
Es giebt ein Trauerstück! 
Der liebe Gott bewahre, 
Daß keine was erfahre 
Von solchem Misgeschick! 
Nach langst geschriebnen Sagen 
War einst vor Jahr und Tagen 
Ein Städtlein hochberümt: 
Hab's nicht mehr lesen können, 
Wie sich's wohl mochte nennen, 
Sonst hatt' ichs gleich beniemt. 
Genug! 
Genug! Es war dies Städtchen 
Beliebt durch seine Mädchen 
Im ganzen deutschen Reich; 
Kein Töchterlein auf Erven, 
! An Sitten und Geberden, 
I Kam diesen Mädchen gleich. 
Darob in allen Dingen 
That's ihnen wohl gelingen, 
Und keins blieb ohne Lohn; 
Kaum , daß sie manbar waren, 
So gieng's ans frohe Paaren, 
So gieng's ins Brautbett schon- 
Recht so, du goldnes Städtchen! 
Das hies doch für ein Mädchen 
Noch eine Rosenzeit — 
k Was ist in manchem Lande, 
Beim lieben Jungfernstande, 
Nicht jezt ein Herzeleid!
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.