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An Jhro Hochwürden.
^eil dir, du heiliges, du helles Kirchen
licht !
Leucht' uns noch lange vor! -An Talge fehll's
dir nicht.
I. G- nt.
Die Geschminkten.
Ä^acht euch gefast, ihr Schönen,
Zu Schrecken und zu Thränen!
Es giebt ein Trauerstück!
Der liebe Gott bewahre,
Daß keine was erfahre
Von solchem Misgeschick!
Nach langst geschriebnen Sagen
War einst vor Jahr und Tagen
Ein Städtlein hochberümt:
Hab's nicht mehr lesen können,
Wie sich's wohl mochte nennen,
Sonst hatt' ichs gleich beniemt.
Genug!
Genug! Es war dies Städtchen
Beliebt durch seine Mädchen
Im ganzen deutschen Reich;
Kein Töchterlein auf Erven,
! An Sitten und Geberden,
I Kam diesen Mädchen gleich.
Darob in allen Dingen
That's ihnen wohl gelingen,
Und keins blieb ohne Lohn;
Kaum , daß sie manbar waren,
So gieng's ans frohe Paaren,
So gieng's ins Brautbett schon-
Recht so, du goldnes Städtchen!
Das hies doch für ein Mädchen
Noch eine Rosenzeit —
k Was ist in manchem Lande,
Beim lieben Jungfernstande,
Nicht jezt ein Herzeleid!