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Su fette.
'Äin junges Weib aus Tivoli
In Algier Sklavin warb.
Ein rascher Aga kaufte sie,
Und strich sich froh den Bart.
»Kind, sprach er, trotz den Houris schön!
Hemm' deiner Thränen Lauf!
Du sollst heut init mir schlafen gehn;
Nimm diesen Kus darauf! »
Susetke war der Heil'gen gleich,
Die ihr den Namen gab:
Sie zieht ihm einen Backenstreich,
Und wischt den Kus sich ab.
»Das leid' ich nicht, beim Mahomet! ,>
Rief ihr der Türke zu.
»Ha! schluchst die Schöne, dein Profet
War just ein Bock, wie tu! „
Ein -
Ein wilder Derwisch stand dabei ,
Und hört die Blasfemie;
Er schlept sie schaumend vor den Del
Und klaget wieder sie.
Der Dei war leider nicht mehr jung.
Er sprach mit frommem Graus:
,, Man schneide für die Lästerung
Die Frevelznng' ihr aus. „
Gesagt, gethan! Susetle war
Nun eine Märtyrin,
Und oben drein verdammt, ein Jahr
Den Schellcnkarrn zu ziehn.
Das harte Joch der Sklaverei
Erhob nur ihren Reiz;
Doch endlich ward sie wieder frei
Von diesem schweren Kreuz.
Ihr Mann, der auch die Kette trug,
Schrieb's an den Pabst nach Rom.
^Der heil'ge Vater ohn Verzug
Berief den Mönch Pachom.