Full text: Konrad Wallenrod

Mit dem der Satan Wanderer bedroht: 
Satanisch ist in seinem Glanz die Gluth, 
Darin sich Freude paart mit wilder Wuth. 
So murrt das Volk — was fragt Konrad danach? — 
Die Ritter murren, die er ruft zum Rath, 
Er blickt sie an, er winkt, er spricht, und — Schmach! — 
Ein Jeder lauscht, und — glaubt ihm in der That, — 
Wann überzeugt nicht Furcht die Menschenseele, 
Daß Gottes Strafgericht im Menschenfehle? 
Halt! Stolzer Herrscher! Dein auch harrt ein Richter: 
Dort, wo die Stadt in Dunkel hüllt sich dichter — 
Ich kenn' ihn, in Marienburg den Schacht — 
Zum Rathe steigt das Vehmgerichtv bei Nacht. 
Da hänget eine Leuchte hoch im Saal, 
Hell flammet Tag und Nacht ihr Strahl; 
Zwölf Sessel rings um einer: Thron sich schaaren, 
Zwölf Männer, schwarzbewehrt, das Angesicht 
Verhüllt mit Masken, das Geheimbuch wahren 
Sie des Gesetzes, sitzen zu Gericht. 
Die Maske vor einander, und die Grotte 
Verbirgt sie vor des Pöbels Späherrotte. 
Freiwillig schwuren sie, mit Gut und Blut 
Zu strafen ihrer Herrscher Uebermuth,
	        
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