Full text: Konrad Wallenrod

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„Stürzte mein Vater hinaus mit den: Schwert, doch — 
er kehrte nicht wieder. 
„Drangen die Deutschen in's Haus, und stürzte sich auf 
mich der Eine, 
„Griff mich und riß mich auf's Roh — nicht weih ich, 
was weiter geschehen, 
„Lange nur, lang' noch vernahm ich das Wehegefchrei 
meiner Mutter; 
„Mitten im Wasfengeklirr, in der stürzenden Häuser Ge 
krache, 
„Lange verfolgt' er mich noch, dieser Schrei, und verblieb 
mir im Ohre; 
„Heute noch, wenn ich erblick' solch' ein Feuer, und höre 
die Rufe, 
„Mir in der Seel' er erwacht, wie tief in der Höhle das Echo, 
„Hat es der Donner erweckt. — Das ist mir aus Lit- 
thauen Alles, 
„Was von den Eltern ich weiß. Manchmal nur in nächt 
lichen Träumen 
„Seh' ich die Würdengestalt des Vaters, der Mutter, der 
Brüder, 
„Doch in Geheimniß gehüllt, mir dunkler immer und dichter, 
„Irgend ein Nebelgebild verschleiert die theueren Züge. 
„So mir die Kindheit verrann. Ich lebt' unter Deutschen, 
ein Deutscher; 
„Walter" gerufen ich ward, und Alf war mein anderey 
Name;
	        

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