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„Statt auf Drommetenschall und Wafsenklirren,
„Nach Deiner Engelsstimme nur empor!
„Mein ganzer Tag, er ist — Erwartung nur,
„Und läng're Frist möcht' ich dem Abend geben
„Zum Träumen, sinkt er auf die müde Flur —
„Nach Abenden nur zähl' ich ja mein Leben!
„Indeß der Trägheit mich der Orden zeiht,
„Will Krieg, und eignen Untergang er nur;
„Halban, mich drängend, stets nach Rache schreit,
„Sei's, daß er mahne mich an frühern Schwur,
„An Stadt und Land, verwüstet weit und breit,
„Sei's, daß, wenn kein Gehör der Vorwurf fand,
„Mit einem Wink und Blick und Seufzer facht
„In mir er längst erlosch'ner Rache Brand.
„Mein Loos scheint seinem Ende nimmer fern:
„Aus Rom die Kunde gestern ward gebracht,
„Abhält vom Krieg nichts mehr die Ordensherrn,
„Von allen Seiten auf dem Erdenrunde
„Zahllose Wolken häuft der Frommen Groll;
„Und Alles ruft, daß ich sie führen soll,
„Mit Schwert und Kreuz, vor Wilna just zur Stunde.
„Und doch — o Schmach! — in diesem Augenblicke,
„Denk ich an Dich, an Aufschub nur allein,
„Noch einen Tag mit Dir vereint zu sein,
„Indeß — Nationen schwanken die Geschicke!
„O Jugend, Deine Opfer waren groß:
„Dem Vaterland ein ganzes Jugendleben,