Der Freundschaft Heil! Und Heil dem Mann auf Erden,
Der eines Heil'gen Freund verstand zu werden.
So hat erkannt des Ordens Klerisei
Konrad's Vorzüglichkeit zu allen Zeiten;
Ein Fehler nur — denn wer ist fehlerfrei? —
Konrad nicht liebt weltliche Nichtigkeiten,
Konrad verschmäht Gelag und Schmauserei,
Und dennoch, einsam in verschloss'nem Zimmer,
Wenn lange Weil' und Gram ihm Qual bereiten,
In hitz'gem Trünke sucht er Tröstung immer;
Dann ist, wie umgewandelt die Gestalt:
Das Antlitz, kaum noch todtenbleich und kalt,
Ein krankhaft Roth verziert das wandelbare;
Und Blitze schleudert mit der alten Kraft
Des großen Auges Blau, das einst so klare,
Deß Gluthen löschte Zeit und Leidenschaft.
Ein banger Seufzer seiner Brust entflieht.
Und eine Thräne perlt vom Augenlid.
Zur Laute greift die Hand; hold läßt Gesänge
Der Mund entströmen, für der Hörer Herz
Nur zu verständlich; ob auch fremd die Klänge,
Doch schon genügt es, voll von Grabesschmerz,
Zu hören sie, zu schau'n Gestalt, Gewand:
Als woll' er in der Erde Tiefen schauen,
Die Blicke senkt er, und erhebt die Brauen,
Mit Zügen, vom Gedächtniß angespannt.