ECBASIS.
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72
wenn ich ‘Heinrici placitis cepi moderamiua pacis’ (132)
recht verstehe, das wäre nun leicht Heinrich des drit
ten treuga dei vom jahr 1043. *) gleichwol konnten
auch Heinrich 1 siege und gründungen der inneren wol
fart des reichs als friedensbefestigung angeselin werden.
Ich möchte aus folgenden gründen auf Conrad 1 und
Heinrich 1 **) in unserm gedieht angespielt sehen.
Conrad 2 und Heinrich 3 wären schwerlich unter dem
blofsen eigennamen aufgeführt, da schon andere gleich
namige könige ihnen vorausgehn; wie hätte aber der
dichter, falls er im eilften jh. lebte, nicht vielmehr der
Ottonen gedenken sollen, deren name unter dem volk
viel gröfser war? auch des biscliofs Bruno von Tüll,
der im j. 1049 unter der benennung Leo IX den päbst-
liclien Stuhl bestieg, seines berühmten landsmannes,
erwähnt er nirgend.
Der hernach folgende auszug der fabel ergibt, dafs
zwei generationen von thieren vorgestellt werden, ein
wolf und fuchs, die zur zeit des kalbs, im jahr 812,
leben, und ihre vorfaliren, deren frühere abenteuer
daneben erzählt sind, jene anspielungen auf Heinrich
gehören der jüngeren periode, auch das Cuonone se-
cundus (1149) betrift den späteren wolf. Conrads bür
gen hingegen setzt herab nicht der als dieses wolfs
dienstmann auftretende ericius, sondern ein älterer eri-
cius, der mit des wolfs und fuchses grofsvätern am kö-
nigshofe zusammen auftritt. Das wird jedoch nichts
verschlagen, um hinter des dichters Cuono beidemal
einen und denselben könig zu verstehn. Ob auch un
ter dem könig der thiere, der in seiner krankheit auf
*) Reinhart fuchs LXVII.
**) auf den zweiten Heinrich deshalb schon nicht) weil ihn ein
geistlicher würde geschont haben.
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