R U O D LIE ß.
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kann folglich unter den bisher als dichtem bekannt ge
wordenen Tegernseern sicher nicht mehr der im jalir 1197
abgeschiedene Verfasser des schätzbaren deutschen ge-
dichtes auf die jungfrau Maria, Wernher, und kaum
der Verfasser der um 1060 geschriebenen Bucolica Qui-
rinalia, Metellus, kommen. Aber vieles vereinigt sich
um auf Froumunt rathen zu lassen, von welchem
wir im cod. teg. 1008 noch ein büclilein besitzen, in
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welches er vierzig seiner kleinern gedichte und ver- |
scliiedene von ihm oder von bekannten geschriebene briefe
eingetragen hat *). Auch cod. leg. 1021 ist von ihm zu
schreiben angefangen, und von seinen schillern vollendet.
Schon in einem a°. 990 geschriebenen briefe (cod. pag.
11) erbittet er sich vom abte Gozpert ‘ad utilitatem
spiritualis et temporalis exercitii aliquas membranas.
Nam, ut scitis, libeuter interdum scriptitationis immo-
ror Studio. Sed nunc lacultatem scribendi pergamenis
deficientibus non habeo , nisi vestrae manus largitione
tribuatur.’ Von dieser pergamentnoth geben unsre frag-
mente das anschaulichste bild. Da ihm erst nach 1017
abt Ellinger, der ihn als ehemaligen lehrer begriifst, zu
der endlich angenommenen priesterwürde glück wünscht
(cod. p. 143), so mufs er mindestens 20 jahre lang als
laie **) oder doch aus wallt blofs mit den mindern wei-
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’) von welchen briefen und gedichten die meisten beiMabillon
(analecta), Meichelbeck hist. Fris. und Petz fthes. anecd.) abge- ^
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druckt sind. Er sagt zu anfang seines buchleins: w
Quae mihi dictanti concessit gratia Christi
Versibus aut kartis, in corpus vertere scriptum
Decrevi, quotiens hoc possum ferre peraptum.
Quin scribatur enim quicquid non mittitur igni,
Aut cursu celeri transportet nuncius orbi?
••) ‘Froumundus solo vestitu monachica vita adtitulatus . . .
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