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XVII
keineswegs eigenthümliclie Vorzüge abgehn; todter und
unausgestatteler, bis auf ein paar umstände über die
königliche Hofhaltung, bleibt die darstellung des loth
ringischen mönchs.
Im anhang werden kleinere, nicht in der erzählen
den langzeile verfafste, schon mehr liedermäfsige, ge-
diclite mitgetheilt, deren bekanntmachung andere her-
ausgeber leicht gänzlich abgelehnt hätten, die von mir
aber gern übernommen worden ist, sie stehn in der
arbeit und im eindruck um eine stufe niedriger als
jene gröfseren, sind ihnen jedoch meistens gleichzeitig
und vervollständigen unsere anscliauung von dem poe
tischen bereich jener fernen jahrhunderte. es scheint
wünschenswerth, dafs sie noch reichlicher aus hand-
schriften, in denen sie zerstreut verborgen liegen kön
nen, hervorgesucht werden, ich halte sie für versuche,
aus der menge deutscher volksgesänge, die damals auf
offenen strafsen und wegscheiden erschollen, und niemals
niedergeschrieben den nachlebenden geschlechtern nicht
bekannt werden konnten, wenigstens einzelne, zur er-
heiterung der geistlichen weit, lateinisch zu behandeln.
Lauter höchst einfache, augenblicklich in die sinne
fallende, aber immer anziehende, einem gemischten
kreise der liörer behagliche Stoffe des manigfaltigsten
gehalts, tragisch, comisch, mythisch, aus der geschickte
oder der thierfabel entnommen, am liebsten aber
schwankhaft oder spöttisch, zuweilen auch wol mit an
gehängter lehre und geistlicher vermahnung. Ein sol
cher vortrag heifst bald cantilena, bald versus, bald ludus
oder jocus, rumor und fahula *), woraus die deutschen
*) ein ludicrum carmen de convivio caelitum, das ein Franke
des neunten jh. gedichtet haben mag, ist aus einer hs. des zehn
ten von Endlicher codd, vindob. s. 296-298 mitgetheilt worden.
In des weit spätem Thomae Cantipratani bonum universale de apibus
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