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WALTHARIUS.
sches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72
grab liegen *), und wahrscheinlich sammelten sich um
ihn noch manche andere Überlieferungen, das ist der
TVasgenstein des Nibelungenlieds 2281, 2, berühmt durch
Walthers kühnen kampf mit den Franken. Wasgen-
stein, weil er in dem grofsen Waldgebirge, dem Fosa-
gus (490. 769. 823), liegt, nicht weil hier ein TVaske
focht, zwar die nordische fassung nennt Walthern ‘af
Vaskasteini,’ was aus der namenahnliclikeit leicht ent
springen konnte; oder hätte die ganze Überlieferung
wirklich den siegreichen held deshalb zum Wasken,
d. i. Aquilanier gemacht, weil er im Wasgenwald ge
stritten hatte? auf die Schreibung Wasgenstein, wäh
rend Wasko, Waske ein K hat, soll nichts dabei an
kommen, da andere lesarten auch Waskenstein darbie
ten. nur der saltus Vosagus , schon auf der peutinger-
schen tafel und sonst in alten urkunden oft genannt,
hat kaum etwas gemein mit dem volksnamen Vasco-
nes, in diesen formen unterscheiden sich vocale und
consonanlen **).
Vermutlich kannte der dichter die lebhaft be-
schriebne läge des Waskensteins aus eigner anschauung,
und war etwa von Strafsburg her nach Lothringen ge
reist. für einen Lothring oder Elsäfser braucht er dar-
’) vgl. über Framont Don Calmet 1, 270 lind besonders Ma-
billon in den mem. de l’acad. des inscr. et helles lettres 2, 686
(Paris 1717) aus dessen abliandlung ich noch folgende Schilde
rung des steilen abhangs herschreibe: il se presente une espece
de ravelin soutenu de part et d’autre par deux demibastions nci-
turels, au dessus il y a un terrain d’environ cent pieds de lar-
geur, qui s’etendant en longueur plus de quatre cents pas vers
forieut se termine a un autre roclier encore plus eleve que le
premier. a cent pas de celui-ci on voit les restes d’un bätiment,
dont on trouve encore tont le contour.
**) Vosagus wird franz. zu Vosges, Voges, Vasco zu Gascon.