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meer und den Pyrenäen, bald unterschied inan zwi
schen Wasconien und Aquitanien. Da sich in jene ge-
genden des südlichen Frankreichs und nördlichen Spa
niens Gothen ergossen und lange behauptet hatten, da
Aquitani gleichbedeutend mit Gothi vorkommt *); so
mag sich die alte sage unter Wascon wirklich und wol-
befugt Gothen gedacht haben, und es ist ganz in der
Ordnung, dafs das lied von Waithari ihn und Alphari
mit echtdeutschen namen begabt. diese Wasken er
scheinen also nicht celtisch und fremd, sondern Bur-
gunden und Franken volksverwandt, durch Vermählun
gen eng verbunden, um so weniger durfte die celtica
lingua 765 auf Walther bezogen werden. Unbedenk
lich aber lauschte das altere Waskenland in den Nibe
lungen und im Biterolf mit Spane, Spdnijelant, ander
wärts sogar mit Kerlingen (s. 103.) nah liegt der mis-
verstand, auf welchem in nordischer sage Valtari af
Vaskasteini beruht, wie gleich nachher noch bespro
chen werden soll.
Zwischen den Wasken und Franken wohnten Bur-
gunden , Hildgund **) ist tochter des burgundisclien kü-
nigs Herricus, Heriricus, Haririh, nach fränkischer
Schreibung und ausspraclie Chariricus, Cariricus. kein
solcher tritt in der uns erhaltnen burgundisclien ge
schickte auf. auch die späteren erwälinungen unserer
fabel übergehn ihn, wie sie Hildgund darum nicht
*) Eckard fr. or. I, 381.
M ) virgo 235. 248. 287. 426. 504 ; virguncula 256; puella
457. 891. 1177. 1208. 1183; sponsa 571. 1174; mutier 542.
1205; foemina 341 ; dilecta. mutier 324; virguncula clara 1225;
timida puella 1 H)7; IJerrici jilia 1416. diu minnecliche Hilde-
gunt Bit. 6855.