Full text: Lateinische Gedichte des X. und XI. J[ahr]h[underts]

WALTHARIUS. 
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72 
die eia lebensmüder greis *) ausspricht, dieser Wider 
spruch läfst sich durch die annalime auflösen, dafs Ge 
rald in hohem alter, etwa in den jahren 970 oder 980 
dem strafsburger biscliof, der es vielleicht gewünscht 
hatte, seiner frühen jahre werk übersandte. So bekäme 
der ausdruck de larga promere cura rechten sinn. 
Doch soll auch des altern Eckehard früherer antheil da 
mit nicht ganz abgewiesen sein. 
Will man aber, aufser des vierten Eckeliards nach 
helfender und ändernder Überarbeitung des älteren werks, 
in den abweichenden lesarten beider des ersten Ecke- 
hards und Geralds gemeinschaftlich oder auch nach ein 
ander angelegte liand wieder aufspüren, so scheint das 
fast unerreichbar. Weder ist im ganzen die Verschie 
denheit so bedeutend, dafs der nacharbeiter viel damit 
gewonnen haben könnte, noch so einförmig oder gleich 
artig, dafs er sich bestimmt genug zu erkennen gäbe, 
auch hindert die Unvollständigkeit mehrerer handschrif- 
ten den genauen überblick. 
B, auf jeden fall ein geraldischer text, hat nur sechs 
eigentliiimliche verse, deren vier 204, 257, 661, 1448 
allen übrigen zu mangeln scheinen, d. li. in A fehlen 
sie gewis, 204, 257, 661 gehn auch in C, 204, 257 
in DI ab; 1448 fällt in die liicke von CDI, 661 in 
die von DI. keine dieser vier zeilen ist dem Zusam 
menhang nöthig, aber auch keine stört ihn. Zwei 
andere, 99 und 944 hat B mit A gemein, sie mangeln 
in C, 99 zugleich in I, wahrscheinlich würde I auch 
944 nicht aufweisen. Bezeichnete uns also A eine nicht- 
geraldische recension, und etwa des älteren Eckehard 
arbeit, so könnten CI, vielleicht CID, die correcturen 
des jüngeren Eckehard darbieten? Jene vier verse liät- 
f ) longo senio fessus. Pertz 2, 137.
	        

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