WALTHARIUS.
61
der couslanzer diöcese gefallen lassen, dessen zeit
nicht genau ermittelt ist, und etwa in die erste
hälfte des zehnten jh M um 935 , fällt.*) es gibt noch
andere höhere geistliche dieses namens im laufe des 10
oder 11 jh., ein Erkenbald folgte zu Mainz im jalir
1011 auf Willigis.**) Doch die wähl kann nicht schwer
sein: von 965 — 991 safs auf dem slrafsburger Stuhl
ein Erkanbald, ausgezeichnet durch seine neigung für
gelelirsamkeit und poesie, wie er selbst mehrere lateini
sche gediclite hinterlassen hat.***) ihm und keinem an
dern inufs die Zueignung gelten, dieser Erkanbald nun
war mit sanctgaller manchen in verkehr und Bekannt
schaft, er hatte aus ihrer reihe den gelehrten, auf be-
feld des abtes Craloh f) geblendeten Victor nach Strafs-
hurg gezogen.ff) Neben dem älteren Eckehard nennen
aber die sanctgaller casus wiederholentlich einen ihm
gleichzeitigen Geraldus (Gerlialdus, Keraldus), welcher
zeitlebens magister scolarum war und dessen in hohem
greisenalter erfolgter tod, ohne angabe des jahrs, schön
geschildert wird.fff) Wahrscheinlich war er durch Vic
tor oder lieber vorher schon dem Erkanbald genau be
kannt geworden, und übersandte ihm, was erst nach
965 geschehn sein kann, den Waltharius. Die worte,
dafs er das buch aus langer pflege entlasse (de larga
promere cura) hindern eine blofse Zusendung des ecke-
hardischen Werkes anzunehmen. Gerald miifs irgend auf
eine art selbst daran theil genommen haben. Wie sind
*) Iiisf. lit. de France 6, 221.
**) Pertz 2, 242.
M *) hist. lit. de France 6, 467 fT. Pertz 2, 116. Schilters
Königshoven p. 241. 487—494.
f) berschte zwischen 942 — 958. Pertz 2. 35.
•HO Pertz 2, 116.
fff) Pertz 2, 114. 117. 122. 123. 136. 137.