WALTHARIUS.
57
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72
die nicht genannten Handschriften aber stimmen zu ihm
und bestimmen ihn, insoweit ich auf Vollständigkeit und
schärfe der Vergleichungen bauen kann; einzelnes, ich
hoffe weniges, wird sich nach erneuerter prüfung der
Handschriften berichtigen lassen.
Den text aufzustellen erschwert auch der zweifei
>crL*- yy^-
über des gedichts Urheber so wie die Sicherheit mehr
als einer Umarbeitung, die es erfahren hat. Die meisten
Handschriften, namentlich A, C und I nennen keinen
Verfasser, weder in rubriken noch am schlufs; auch
dem novaleser Chronisten kann kein text mit des dich-
ters namen Vorgelegen haben, er würde ihn sonst nicht
als ‘metricanorus quidam 5 oder 6 versicanorus quidain
sapiens’ bezeichnen. ebensowenig hätten Freher und
Aventin ermangelt einen solchen namen mitzutheilen,
wäre er in ihren Handschriften gewesen. Allein in B,
und in dem brüsseler cod., findet sich ein prolog, der
einen bestimmten Verfasser angibt. Bevor ich ihn her
setze ist aber der aufschlufs anzuführen, den eine merk
würdige stelle der allen sanclgaller chronik über die
entstehung unseres werks gewährt, nemlich die Casus
sancti Galli des vierten Eckehardus (der um 980 geboren
1036 starb), indem sie der Schriften des ältesten oder
ersten Eckehardus meldung tliun, sagen folgendes*):
‘scripsit et in scolis metrice magistro, vacilianter quidem,
quia in affectione non in liabitu erat puer, ritam Walt-
harii manufortis, quam Magontiae posili, Aribone archi-
episcopo jubente, pro posse et nosse nostro correximus.
barbaries enim et idiomata ejus Teutonem adhuc af-
fectantem repente latinum fieri non patiuntur. unde
male docere solent discipulos semimagistri dicentes: vi-
dete, quo modo disertissime coram Teulone aliquo pro-
*) Goldast 1, 39. Pcrtz 2, 118.