Full text: Lateinische Gedichte des X. und XI. J[ahr]h[underts]

WALTHARIUS. 
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© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 72 
die nicht genannten Handschriften aber stimmen zu ihm 
und bestimmen ihn, insoweit ich auf Vollständigkeit und 
schärfe der Vergleichungen bauen kann; einzelnes, ich 
hoffe weniges, wird sich nach erneuerter prüfung der 
Handschriften berichtigen lassen. 
Den text aufzustellen erschwert auch der zweifei 
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über des gedichts Urheber so wie die Sicherheit mehr 
als einer Umarbeitung, die es erfahren hat. Die meisten 
Handschriften, namentlich A, C und I nennen keinen 
Verfasser, weder in rubriken noch am schlufs; auch 
dem novaleser Chronisten kann kein text mit des dich- 
ters namen Vorgelegen haben, er würde ihn sonst nicht 
als ‘metricanorus quidam 5 oder 6 versicanorus quidain 
sapiens’ bezeichnen. ebensowenig hätten Freher und 
Aventin ermangelt einen solchen namen mitzutheilen, 
wäre er in ihren Handschriften gewesen. Allein in B, 
und in dem brüsseler cod., findet sich ein prolog, der 
einen bestimmten Verfasser angibt. Bevor ich ihn her 
setze ist aber der aufschlufs anzuführen, den eine merk 
würdige stelle der allen sanclgaller chronik über die 
entstehung unseres werks gewährt, nemlich die Casus 
sancti Galli des vierten Eckehardus (der um 980 geboren 
1036 starb), indem sie der Schriften des ältesten oder 
ersten Eckehardus meldung tliun, sagen folgendes*): 
‘scripsit et in scolis metrice magistro, vacilianter quidem, 
quia in affectione non in liabitu erat puer, ritam Walt- 
harii manufortis, quam Magontiae posili, Aribone archi- 
episcopo jubente, pro posse et nosse nostro correximus. 
barbaries enim et idiomata ejus Teutonem adhuc af- 
fectantem repente latinum fieri non patiuntur. unde 
male docere solent discipulos semimagistri dicentes: vi- 
dete, quo modo disertissime coram Teulone aliquo pro- 
*) Goldast 1, 39. Pcrtz 2, 118.
	        
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