© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
III. pronominalblläung. nmfchreibung. hande. 77
Mhd. häufig: deheiner Jlahte rat. Nib. 53,4. 66,4.
Wigal. 2664; deheiner flahte man. Nib. 713,3. mit de
heiner flahte gunfte zil. rare. 351$ mit deheiner flahte
finnen. Trift. 2299; (merkwürdig der acc.: in deheine
flahte wife Berth. 48) mit neheiner Jlahte wäfen
fragin. bell. 1611$ keiner flahte vär. Geo. 5739? mit
menegere flahte gole fragm. bell. 1990; manger flahte
En. 664. 3396. 3575; maneger flahte underbint Parc. 53;
maneger llahte fuore Parc. 4377; mit edelen Iteinen
maneger flalit (:naht) Wh. 2, l69 b ; gewant maneger
flahte Wigal. 4104. in vil maneger flahte a. Heinr. 167.
in maniger flahte trabte. Trift. 791$ ZQ edler flahte
zite. En. 932« 3392. 10925; a n alJir flachte tuginde.
Diut. 1, 21$ aller flachte litt Trift. 24; an aller flahte
hag Gudr. 1616$ an a. fl. forgen. Gudr. 1622; an aller
flahte herzefer Barl. 86,16; ane aller flahte lin Barl.
318,16.327,21$ in aller flahte wife. cod. vind. 653,
I76 b $ guotere flahte. Diut. 3, 111. Auf vorgefetzte
Zahlwörter wäre zu achten; es tollte nach der grammatik
heißen zweier flöhten, drier flöhten und vielleicht ift
diele pluralfonn im Annolied 652 • mit maniger flahtin
gigerwa. doch Wh. 3s 2' ? 2 °i73 b ftelit zweier flahte gevar
und 2, 191 in vier flahte blicke gevar; Friged. 417
zweier flahte willen; pf. Amis 1399« he (die pfelle)
wären wol clri^ec Jlahte (triginta fpecierum); Oberlins
bihteb. p. 77: mit vier Jlahte fpräche.
]N T hd. ift das fubft. fchlacht (genus) und mit ihm diefe
anwenclung ausgeftorben. Mnl. habeich nur ein beifpiel:
in enigher flachte wifen. Huyd. op St. 3,229 und
nnl. kein einziges angemerkt. Im fchwed. finde ich den
gen. des neutr. flag (genus) zuweilen analog gefetzt,
z. b. rrvangaflags (varii generis) ingaflags ? (nullus rno-
di) dän. ingenjlags, aljlags (omnis gen.), aus welchem
genit. der unorganifche dän. noin. flags entfprungen
fein mag.
6. Mhd. gilt neben flahte ein faft gleichbedeutiges *)
hande, das fleh in ahd. denkmälern bisher durchaus noch
nicht gezeigt hat. Älleiter beleg , den ich dafür kenne,
*) flahte fcheint mehr generis, fpeciei und hande mehr modi
qualitatis, doch nach /den meifien belegen fallen beide zufammen.
Mehr ficherheit hat die bemerkung, daß flahte älter ift und hande
erfi fpäter überwiegt. Wenn ich nicht irre, braucht Wolfram nur
flahte, uicht hande.