© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
66 III- pronominalb. zufammenjetz. praeßxe. ni.
weder aber häufig und hat das pöfitive weder (utrum)
.verdrängt. Altf. neiiiiethur, neweder im E(Teuer fragm.
und in einer mehr 11I. glolfe Diul. % 224 b .
IcJi kenne kein ahd. niman (das von nioman, nemo
verfchiedeu Tein und etwa unmann bedeuten konnte)
noch ein agf. neman, neviht, neliväSer; ein altn. ne-
ma$r , neyaetr , nehverr fcheint vollends unmöglich.
Diele diateple verbinden auch nicht die einfache nega-
tion mit dem erfien interrogativ, nach dem goth. ni
hvashun dürfte man ein ahd. nihuergin oder nihuer
(nemo) vermuthen, zu belegen ilt aber keine iblche
form *) und das agf. altf. altn. bieten lie ebenlowenig
dar. Kur die fchwierige altf. parlikel niivan , mhd.
neu?an und fchon frühe wan, von der im verfolg näher
zu handeln ilt, gewährt eine merkwürdige, durch die
aphärelis des ne veiitärkte analogie.
Koch wichtiger fcheint es zu beachten, daß die hd.
Und nl. fprache für den abjectivbegrifi* nuilus das ni
durchaus nicht ihrem pronomen ein, en ptaefigieren;
ich wolle es nur vor eininc anzuführen aus ker. 207.
009. Diut. 1, 263 a , wo neiriinc, nieininc (nuilus) vgl.
niheining T. 197, 5. Das ahd. nihein (nuilus) kann
nämlich nicht für ni ein genommen werden, weil die
zuiämmenziehung diefer formen nein ergeben hätte (wie
aus ni alles nalles wird, aus ni ilt nift, aus ni ibu
nibu) und dem nihein ein nd. nigen, neghen zur feite
lieht, das niemand geneigt fein wird für gleichviel mit
nen zu halten. Vielmehr gehören nihein und nigen
unter das praefix nr. 24.
Dagegen bericht in der altn. fprache neinn, in der
altfrief. nen, in der agf. nein und nceriig, in der engl.
none, fämmtlich den begriff von nuilus ausdrückend.
Selblt der eigentlich altf. mundart fcheint ein folches
nen gerecht, da es nicht nur in mnd. denkmälern, z. b.
dem Sfp., dem Reineke allenthalben vorkommt (in
Zeno, Flos und andern wird geichrieben nein), fon-
dern auch heutzutage in den meiften plattd. dialecten
fortlebt **). Das altn. neinn begegnet, wenigitens in
*) ebenfovvenig ein lat. nequis, das dem gr. aVrig entfpräche;
merkwürdig jft die bildung nequam (homo inutilis), was ein goth.
nihun fein könnte? vgl. das ahd. nivvihtman ; auch im litth. darf
die negation vor kas treten, nekas (nemo, nihil).
man tollte nachforfchen, wie weit fich in Niederdeutfchland
das nin erfireckt und wo das gen, ken anhebt. Mir fcheint jenes