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III. frage.
ne chämen dara umbe Via?; na raulta milia ex omni
Graecia? (kamen darum nicht viel taufende aus ganz
Griechenland V) Bth. 55; ne wäre er danne na enes un-
fäligoro? (wäre er dann nicht unglückfeliger als jener?)
Bth. 203.
Alle belege zeigen, daß diefes na nur in negativen
fätzen, folglich bei vorausftehendem rie gebraucht wird;
mit andern Worten, das nolkerfche ne — na? entfpricht
dem golh. niu? oder dem lat. norme?, nicht dem gotli.
-u in pofiliven fätzen. rolitive fragen (teilt N. flets
ohne fragpartikel, er verwendet aber auch in vielen ne
gativen das na nicht, fondern drückt lieh, gleich den
übrigen fchriftftellern, ohne delfen beiftand aus.
Nach einer ftelle könnte es fcheinen, als ob na auch
für objective fragen, d. Ji. wenn ein interrogativ vor
hergeht, zuläßig wäre: mit welemo rehte chlagoft tu
dih tanne habender, faino fo du neeigilt na? (mit wel
chem recht klaglt du, der du noch halt, als hätte ft du
nichts mehr?) Bth. 68. offenbar bezieht aber N. das
na bloß auf das letzte ne eigiit.
6. Ich gehe über zu einer andern golh. fragpartikel
an, die nicht lehr häufig begegnet, und das eigenthüm-
liehe hat, daß lie ganz im beginn des falzes noch dem
interrogalivpronomen zur verltärkung vorausgefchickt
wird, folglich eine Ausnahme der regel bildet, daß ob
jective fragen keiner parlikel bedürfen. An livas ilt,
frauja, ei galäubjäu du linina? (xal t'is eGTi, zvQie, iva
moTevGO) eis civtov >) Job. 9,36; an hvas ilt mis neh-
vundja? (zea Tis iori /aov nhjoiov$) Luc. 10, 29; an hva
täujäima? (xL ovv noiijoo/uev;) Luc. 3, 10; an hvas mag
ganifan? (zal Tis övvaxat Gco&ijrcu;) Luc. 18,26; einmal
auch bei fubjectiver und negativer frage: anriuh fiudans
i's f»u? (ovkovv ßaaiXevs d gv ;) Luc. 18,37; mehr be-
legftellen kenne ich nicht, an hvas entfpricht dem gr.
%cd ris, ohne eine wörtliche nachbildung deffelben zu
fein, denn fonft hätte Ulphilas jah hvas geletzt, zal
und an geben der frage nachdruck, gerade wie das lat.
ec in eccjuis, ecquid, das vielleicht durch affimilation
aus etqais, etquid entfpringt.
Dunkler ilt das goth. an, zumal in feiner Verbindung
mit na: annu ZZ annuh; aber vor allem müßen wir
die ihm enlfprechenden ahd. formen unterfuchen.
Dem annu unverkennbar analog ift nämlich ein ahd.
fragwort innu, irid, eno, das auch in einer geminier-