Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21 
ZEHNTES 
CAPXTEL, 
Zum befcliluß der wortbildungslehre und des ganzen 
dritten buchs handle ich in zwei abfchnitten das Ver 
hältnis der frage und antwort ab, infofern es auf die 
form der dazu dienenden Wörter einiluß zeigt. Es hängt 
allerdings, gleich dem der negation, tiefer jnit der fyn- 
tax zufainmen, als die vorhergehenden capitel und beide 
laßen lieh, ohne fchon einiges aus diefer vorwegzuneh- 
inen, nicht genau erörtern; doch bringt es vorlheil, 
daß hch eben den wortformen eine befondere aufinerk- 
fainkeit, die ihnen dort nicht Io zu tlieil werden kann, 
zuwende. 
I. Frage. 
Wie in ganzen fätzen die frage durch eine befon 
dere betonung des eingangs und des fchlußes fühlbar 
wird*); fo vermag überhaupt auch an einzelnen Worten 
die fprache das wefen der frage auf doppelte weile zu 
bezeichnen, einmal durch eine characlerittifche beliim- 
inung des anlauls, dann aber durch ein auslautendes 
lufhx. 
An hch betrachtet gibt es zwei arten der frage. Die 
eine will durch die antwort auskunft oder befcheid über 
irgend etwas erhallen, ohne daß damit bejaht oder 
verneint zu werden braucht; die andere art von frage 
hingegen verlangt den bejahenden oder verneinenden 
entfchluß des antwortenden zu vernehmen Dort kommt 
es auf den erfragten gegenftand, hier auf das wollen 
oder wißen des befragten an. Jene frage könnte man 
die objective, diefe die Jubjective nennen. Beifpiele 
die Spanier haben, ich weiß nicht genau feit wann, aber 
doch wohl erft im 18* jh., den gebrauch angenommen, nicht uur, 
gleich den übrigen Völkern, nach dem ausgang, fondern auch im 
beginn des fragenden fatzes ein Zeichen zu fchreiben.
	        

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