736 ///. negalion. verßärhungen.
an Wendung des verftä'rkenden nieht ganz entfchie-
den: iiu ne Hat nieht lilig, (es inanries ubeli ze tili-
gönne, nube ze oifenonne (non fugare, fed illuftrare
potius nequitiam lölent) I3th. 123; wir ne jnugen die
tlieht alitön erhafti wirdige (non potlümus reverentia
dignos judicare) Bth. 124. liier ift die zum grund lie
gende bedeutung wibt (res) erlofchen, wie die von drof
(gutta), von blat (folium) u. 1*. w. in den vorhin erör
terten fallen, und das begleitende fublt. toll nichts als
der einfachen Verneinung einen Harkern oder ichwächeru
nachdruck verleihen. Als endlich das nhd. nicht, das
engl, not die einfache form der negalion verdrängt hat
ten, hörte auch der leifefte nachdruck auf und diele par-
likeJn bezeichnen geradezu die abftractefte Verneinung.
Hiermit feheint jedoch die erklärung des vaihts, ni-
vaihts und niowiht noch nicht erfchöpft. Es ift f. 728
getagt worden, den fubft., welche zur unterftützung
der negation dienen, pflege an lieh felbft ein begrif des
wenigen und geringfügigen anzuhangen, dergeftalt, daü
auch pofitiv geletzt lie eine art von Verneinung enthal
ten können. In gewilfen fallen, wie wir zumal bei
teufel, wind, oin, ftaub gefehen haben, lieferten dem
nach die pofitive oder negative formet ganz ein gleiches
refultat. Man follte fchon aus diefem grund annehmen,
daß die bedeutung res, fache nicht gerade die ursprüng
liche des Wortes vaihts gewefen fei. TVicht bezeichnet
uns noch heute einen geift, berggeift und befonders ei
nen boten, verdammten geift, daher auch mit wicht,
elender wicht, baswicht gefcholten wird. Auf diefem
Wege nähert iich die redensart niwiht, wiht dem
unter 19 abgehandelten vdlant und tiuvel, ja man würde
z. b. ein: dag entouc den tiuvel, einem: da^ entouc
nieht ziemlich parallel linden. Wirklich fcheint auch
fchon das golh. vaihts für lieh, unbezogen auf ni,
negieren zu können; wenn II. Cor. 6, 3 wörtlich dem
original folgt und ni ainhun /uySe/uIccr überträgt, fo
bleibt für Iv ^T/devi das goth. in vaihtdi übrig. Sogar
den umftand, daß das goth. vaihts weiblich ift, möchte
ich für die bedeutung eines geifterhaften wefens geltend
machen, da auch jdas goth. unhul\>o, ahd. unholdd
als feininina gebraucht wurden *). Selblt der wind (nr.
18) ift ein geift, fpiritus (f. 391) > den Neugriechen ave-
/uog der teufel (roucpeville 4, 407).
vgl. die amu. zu hymii. 24, 3-