III. negation. verftärhungen, 733
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
3,tf3,
übergehender punct? und Tagen wir nicht auch heute:
ich bin nicht einen augenblick zweifelhaft für ganz
und gar nicht?
16. der folgende ausdruck hat wiederum dunkelheit:
ich verfwig fein nicht ein rnedel Suchepwirt 1,65;
wobei allerdings eher an das diminutiv von made (ver-
mis) *) als an das mitteliat. inelallia, meditallia (demi-
taille), oder das ahd. medili (alfis) gl. Doc. 224 b zu
denken wäre, denn auch in der von Ober!in 1016 aus
Ilagens öftr. chron. angezognen Helle braucht rnedel
nicht gerade münze zu fein, fondern kann wiederum
res viliHiina bedeuten. Spätere formen werfen das -el
oft weg. Ilans Sachs: das kümmert mich nicht ein
meut, oder auch meutlein; andere Ich reiben in glei—
ehern finn ment, meit : meid, z. b. Abele gerichtsh.
1,313 nicht der meid (point du tout); Melander jocof.
2, 534* nr. 422 nicht eine miet. Hiermit itimmt nun
das nnl. riiet eene mijt waardig; het Tchelt my geene
mijt. Man darf das mitteliat. mita (inonetae aereae
llandrenlis fpecies quatuor obolorum) DuCange f. v.,
vielleicht das nnl. mijt (milbe), engl, mite (oben 1*.
365), das auch den linn des kleinlten geldtlieils hat,
vergleichen. Diele letztere deulung würde wieder mit
der von inedel durch vermiculus zufammentreffen und
fclieint noch aus einer andern parallele beftätigung
zu gewinnen. Nämlich man tagte auch flandrilch:
niet een fiere gheven Kilian f. v., welcher Tiere
mit atomus überfetzt; es ilt aber vielmehr milbe,
laus, das lat. Tiro, und es heißt ebenwohl plattdeutfch:
nig een für (nicht das geringfie) br. wb. 4, 1103*
17. auf ähnliche weife wurde das fubit. fioup (ato-
mus) verwendet: dat halp allent nicht eri fidj fächf.
chron. b. Leibn. 3,55 a ; es lieht auch oft in poTitivem
ausdruck: eg was in alleg ein ftoup (nichts) Mai und
Beail. 37? er ahte alliu dinc als einen fioup lleinfr. 7l a .
18. die viende wären reht ein om wider des Ber-
naeres recken Dietr. 3316,* dife rede w seren gar ein orn in, Mj3 yk
Wh. 1, 19 a ; du glicheli einem omen Wh. 3, 7 a (zeilo ^V^.y***
482). Diefes inhd. orn, gen. omen, ahd. omo? muß
etwas nichtiges, bofes ausgedrückt haben, das agf. oma, gen.
oman bedeutete rubigo und ignis facer, Meinerts volksl.
43. 410: ohm, brand, entzündung. Es erfcheint als
cod, pal. 341, 355' als ein kleineg rnedel life gekrochen
waere.