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in. negation, einfache.
17, 18. ni bigitanai varirfun (ov% €VQ€&7]aav); Luc. 18,1.
guj> ni ögands (tov freov /tirj (poßov/uevos) i ni häuh-
hairts (furj civd'adri) Tit. 1,7; Marc. 10,27« akei frain
inannam umnäh teig ift, ni fram guf>a ([naget uv & Qtono ig
udvvurov, uXk ov nciQa toj &£(p) ; II. Cor. 3,3« i’nna-
gamelida ni fvartizlai (f. 526) ak alimin guf>s libandins,
ni in’ipildom itäineinäim, ak in fpildöin hairlane (ly-
yfyQaju/uiry ov /iieXavi, uXXu nvsv/uan t)tov t^unnog,
ovk iv nXagl Xid'ivaig, uXX' Iv nXuil naodiag oaovÄvuig);
11. Cor. 3, 6. ni bökös, ak ahmins (ov ygaji/iiaTog, aXXa
nrev/narog). Eine folche Verwendung des kurzen ein
fachen ni wird in den übrigen dialeclen feltner und bald
ganz unmöglich.
Koch fragt es fich, ob im goth. ni das i vor voca-
lifcli anlautenden verbis fchwinde? es fchwindet niemals,
wenn andere vocale als i' folgen, z. b, ni andnima (non
fufcipio), ni ögs J>us (noli tiinere); auch vor gleichmü
tigem i* haftet es in der regel, z. b. ni inngaleij>i|> (non
intrat) und namentlich: ni im (non fum) Matth. 8,8«
Luc. 15, 19- 18, 11. ni is (non es) Joli. 19, 12. Merk
würdige ausnahme macht die III. fg. verbi fubft. nijt
(non eil), wo die anlehnung durchaus hergebracht und
die volle form ni üii unerhört fcheint, fo wie umge
kehrt die I. und II. perl*, kein nim (non £um), nis
(non es) gehalten, nur ni im, ni is.
2. die ahd. form ni, in den alteren denkma'lern,
himmt zur gothifchen; gegen das X. jh. wird lie, na
mentlich bei N. und W., in ne, d. i. ne gefcli wacht,
analog den partikeln be und ge-, halt bi, gi-. Ver-
ftarkles nt ~ goth. nei kann ich aus einer ftelle bei N.
um fo licherer aufweifen, da er es circumüectiert und
fonll ne fchreibt: fcone in analihte, ni fone deheinero
irdahtero machungo (nec conquilitis figmentis circa
faciem vultuofae) Cap. 120, wo die negation wiederum be-
fondern nachdruck hat, darum auch an andrer helle als
vor dem verho hebt. Ich vermuthe ein folches nt in
texten, welche kein langezeichen haben, zumeift da,
wo die negation nicht vor verbis, fondern vor andern
Wörtern, namenllich pronom. und partikeln hellt, ob
gleich nach dem goth. gebrauch kurzes ni zuläßig wäre.
Beiipieie gewährt 0. ad Sal. 26. ni thag ininö dobti;
I« 1,68. ni he in frenkifgon biginnön; I. 1,115. ni lie
biro guati; I. 1,131. ni man fungi; I. 11,21« ni linan
zins eigi; II. 7*60. nth (— ni ih) heia giilli; 11. 14,114.