III. diminutiort. adjectivifcke. 687
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
Ferner: ahd. junkilinc, agf. gSongling, altn. $nglfngr,
nhd. jüngling von dem aclj. junc, geong, üngr; agf.
deorling, von deor (carus); nhd. liebling, neuling,
fpätling y von lieb, neu, fpät, wiewohl diele letzteren
faß keine verkleinernde oder kofende hedeulung gewäh
ren. Des plattd. trutirig wurde vorhin gedacht.
2. verkleinerte aclj. aus adj.?
In dem adj. leitils (f. 6ll) kann nicht wohl eine
diminutivbildung IL gefucht werden, da diele form
gerade in dem entgegengeletzten mikils wallet, und in
andern adj. mehr; auffallend bleibt jedoch, daß die da
neben erfcheinende form luttik (au ch Hel. 87,14. 103,
18) wiederum K an fich trägt *). Das altf. luttIL und
luttIK enthalten alfo die characterifiifchen buchfiahen
der diminution.
Unfere nhd. adj. füßlich, grünlich, gelblich, rund
lich (2, 382); die mhd. rcefeleht, rceteleht (2, 381);
haben wohl etwas diminutives, das aber hauptfächlich
in dem mittleren L, nicht in dem folgenden -ht, -ch
begründet iß, und hch auf unterliegende verba füßeln,
grünein, rö'teln zurückführen mag. Es wird dadurch
der begrif von annäherung an gefchmack und färbe aus
gedrückt.
Genau betrachtet gibt es keine verkleinerten adj. in
nuferer fprache, wenigßens in der Ichriflfprache nicht;
denn ein kühnes: fei guetel, net kr anbei, der bair.
volksinundart (Schm. §. 891) wird fich fonß fchwerlich
aufweifen laßen. Jamiefou im fuppleinent hat ein
fchott. minikin (parvulus).
3. das Volk verkleinert fogar pronomina, im ver
traulichen, zärtlichen ton gegen geliebte und kinder. Schm,
führt §.891. e’l, deH “ er, dir an, und §.749« deel,
del, daßl (diefer, diefe, diefes); dernl, deel, deml
(diefem , diefer, diefen); denl oder denjl, del, daßl
(dielen, diele, diefes). Wer weiß, ob nicht auch das
lat. ille, ZZZa, illud durch diminution aus is, ea, id
hervorgieng? vgl. tantus und tantillus.
Schoner iß das wohllautende dulil, gleichfam duchen !,
im Luzernifchen (Slald. dial. 253* idiot., 1, 325)* Ich
da* ahd. -tk in luztk fteht offenbar für -*ä, luzih, wie
da* altf. luttik zeigt.