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III. comparation. fchlußbemerkungen, 657
immer aber noch eine fühlbare und lebendige; das TR
in den übrigen fprachen eine abgeßorbne, ungefühlle.
Der lat. lüperlativ bat gleichwohl eine aus S und Bf
zufammengeletzte mifchform angenommen, die vielleicht
auch in der litthauilchen fprachfainilie Halt fand,
5. Der anomalen ßeigerung begegnen wir größten
teils auch in den urverwandten fprachen und nicht un
wichtig fcheint, daß lie bei adj. diefer art gerade überall
die Sform, nicht die TRform gebrauchen. Da die ano-
inalien uralt lind, liegt darin ein Zeugnis für das hohe
alter der Sform.
a. gr. ccya&og, apelvwv, voigtos? daneben ßelxiow,
ßlXxiGTog und xqsLgocov, KQct’UGTog, Xomv> Xworog; lat.
bonusy melior, optimus; altflav. dobri, ounii; poln.
dobry, lepszy; böhm. dobry, lepfTJ; ferb. dobar, bolji ;
krain. dober,
b. gr. wcwog, vaxicor, naxiOTog regelmäßig, aber da
neben yetQcor, yeiQiGTog, yGOow, tjvagvoq z lat. malus,
pejor," peflimus; altfl. goijchü; poln. js/y,
böhm. zly, hoi'JJj; ferb. .sao, ^orz.
c. gr. peyag, pelgcov, peyiGTog ; lat» magnus, major,
maximus $ altfl. velikyi, bolii\ rulf. bolfchii; poln.
wielki, wiekfey; böhm. weliiy, wetjflj ; Train, velik,
vezhi oder vekjhi.
d. gr. piyiQog ~ GpMQog, iXaccwr, iXayioTog , dane
ben pslwr, pclGTog; lat. parvus, minor, minimus;
altfl. mali, mnii; rulf. mali♦ menfchü; poln. maly,
mriieyszy; böhm. maly, menjßj; ferb. mali, manji;
krain. mali, manjlii und manji.
e. gr. nolvg, nlsioiv, nXelGrog ; lat. multus, fuperl.
plurimus*), vom comp, gilt nur das neutr. plus, doch
der pl. male, plures.
f. gr. oXiyog, oA/fw, bXlycGTog, neben pelcov, pei-
otos i lat. paucus, paucior, paucijjimus.
Auch hier fpielen die begriffe gut und groß, groß
und viel in einander, dem Südfiaven heißt bolfchi
leßer, dein Nordflaven größerz und wie uns fchön
für fteht (f. 604), fo gilt das gr. ZZ dpeivwv
in jülurimus für plufimus? ift wie in pefhmus, maximus,
proxiinus ein -fimus.
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