111. comparution, der Zahlwörter. 643
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
ausgemacht angenommen werden, daß im deutfchen
fünf, libun, ahtäu, niun, taihun für echtcardinale be-
itandtheile lediglich gellen können: firn (oder fin), Jib,
«Ä, /zzV, taih, und alle übrigen buchftaben der Weige
rung zufallen. Das volle faihs ftellt lieh allerdings Car
dinal dar, doch mag fernere unlerfuchung ermitteln, ob
nicht auch fein auslautendes S ein lüperlalivifches, wie
im lat. maximus und in der deutfchen fuperlativform ST
überhaupt, gewefen? fo daß für die Wurzel bloßes Jaih zu-
rückbliebe (vgl. untenf. 654)« Noch dunkler iit die Wurzel von
vier, goth. ficlvor, lat. quatuor, fanfkr. tjehatur, flav.
tjeheturi, litth. keturi, gr. TerrctQ, aol. neroy,
womit noch das walifche pedivar und galifche ceithar
verglichen werden muß. Denn obfehon im gr. tfoaoTos,
flav. tfchetvertyi, litth. ketwirtas, goth. ßdvor^a der
iteigernde linguallaut erfl jener ganzen Cardinal form hin
zutritt; fo fcheint doch das fanfkr. tfchciturija vergl.
mit tritija, und felblt das lat. qucirtus (fchwerlich für
cjuatuorlus), verglichen mit lerlius, anzudeuten, daß
iclion das T der cardinalzahl lüperlativifcher art fei,
folglich das zweite T der übrigen fprachen geminierte
comparation enthalte. Der grund, warum im Sanlkril
die ordinalien dvitija, tritija, tfchaturija, im Latein
tertius, im Deutfchen f^ridja ein i einfehieben? iit
mir verborgen; vielleicht hangt es mit der größeren
flectierbarkeit der entfprechenden cardinalien zufammen.
Bei erklärung der deutfchen formen fibunda, niunda,
taihunda reicht es jedoch nicht hin zu wißen, daß
hier das N aus M, das D aus T entipringe; es fragt Weh
auch, wie und warum in dielen fallen T hinter dem Bf
flehe, da fonlt in allen übrigen fuperlativen T dem Bf
vorausgeht? Wirklich ift in fibunda die ftellung beider
buchftaben gerade die umgedrehle von der in Japtamas,
feptimus, eßdopog und letztere ohne zweifei die mehr
organifche. In den litthauifchen Zahlwörtern erfcheint,
wie im deutfchen, NT, BIT Walt TBI, nicht bloß in den
ordinalen feptintas (feptimus), afztuntas (octavus),
dewintas (nonus), defzimtas (decimus), fondern felblt
in dem cardinalen defzimt (decein) und zwar findet lieh
in den beiden erftgenannten feptintas und afztuntas,
zu welchem das frief. achtunda, fchwed. attonde voll
kommen ftimmit, T zweimal ausgedrückt. Blan muß
annehmen, daß nach dem untergärig des fuperlativen
gefüllt» in den zahlen fibun, niun, taihun, litth. feptyni,
Ss 2