© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
III. comparation. der Zahlwörter. 639
ein lauiverfchobnes f und vielleicht ein erweichtes D
zur leite flehen. So ift es auch. Das J>A in fidvörfa,
das DA in fibunda, ahtuda, niunda, taihunda muß dem
TA in finifla u. 1*. w. nothwendig identifch fein, d. h.
die abweichung fließt aus einem bloßen laulgefetz, das
mit dem wefen der hier unterfucliten ordinalform nichts
zu Ich affen hat. Aus goth. fidvörja, fibunda, niunda,
taihunda wird nach der lautregel ahd. fiordo, fibunto,
niunlo, zehanlo; daß es ahd. alitodo heißt, nicht ahtoto,
ift uns willkommen, weil es auf ein älteres goth. ah-
tu\a fchließen läßt, wozu das agf. eahtoSa flimmt,
■wie auch im agf. feorSa, feofoSa, nigoSa, teo$a das
organifche überall erfcheint und in dem engl, -th
aller ordinalien (mit ausnahme von third) zum theil
unrichtig durchgeführt wird, da fiatt fifth, fixth, jener
bindung wegen, fift und fixt den Vorzug verdient hätte.
Die erweichung des goth. in D (ahd. D. in T) feil rei
tet in dem nhd. vierte flatt vierde gleichfalls vor, und
wenn w ir fragen: der wievielte ? fo würde auch dafür
vordem gefchrieben worden fein: der wievilde? falls
diele bildung in der älteren fprache überhaupt flattfand.
Mit diefern allen wäre vorläufig noch weiter nichts
gewonnen, als daß die form fä'mmtlicher Ordinalzahlen
■von IV — XIII auf einer linie fleht und ihr T, J>, D
ein T der urverwandten fprachen erwarten läßt.
Die Vergleichung beflätigt das nun durchgehends da,
wo die fremden fprachen hier einen linguallaut zeigen;
in vielen fällen mangelt er aber ganz. Lat. entfpricht
das T in quartus (für quatuorlus ?); quintus (für
(juinctus, das noch vorkomiul); fextus. Griech. in
utuqtos, ne/umoQt emos> ewaros, öixazos» Sanfkr.
in fchafchtas (fextus) von der cardinalzahl fchafch.
Litlh. in hetwirtas (quartus); penltas (quintus); feejz-
las (fextus); feptintas (feptimus); afztuntas (octavus);
dewintas (nonus); defzimtas (decimus). Slav. in
tjchetvertyi (quartus); pjcityi (quinius); fchejiyi (fex
tus); devjatyi (nonus); dejjatyi (decimus); nur daß
bei den vier letztgenannten, wie lieh im verfolg näher
aufhellen wird, das T auch die Ordinalzahl eingenom
men hat: pjat (quinque), fclieft (fex), devjat (novem),
deljat (decem).
Bisher war der Ordinalzahl für den begrif III ab-
lichtlich gelchwiegen worden. Cardinal iit nur f»ri; in
dem goth, ]>ridja fcheint das D dem in fibunda u. f. wr.