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III. comparation. anomale.
ftreng beweifen, denn was hindert z. b. MS. 1,72* für
xneren Hüten zu lefen merren? oder mere liule? oder
gar möre liuten? Im adv. muß allerdings einfaches
märe (magis, plus) zugegeben werden, als urfpmöglicher
acc. neutr. (oben f. 588) > wofür lieh niemals merre ge
braucht findet, ähnlich jenem möra und nicht merira
bei K. Überhaupt aber kommt der mhd. comp, merre
(major) feiten vor, weil er fchon durch groe^er ver-
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Ire,
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ahd. mhd. nhd. meiß; am. mm. nm, me/i * u^tFMceß
engl, moß; altn. mdfir oder verkürzt ’meflr, wie die
ifländ. graramatiker annehmen. Die bedeulung des mhd,
nhd. meiß geht aber aus maximus über in plurimus.
Die ftellvertretenden adj. find regelmäßiger iteigerung
fähig: gröjj, gr&ziro, grAgiß; fiur, fturiro, fturiß;
ßdr, ßoerri, ßoerftr.
Ein zu rnikils gehörender pofitiv des adv., mit der
bedei^tung /usydkwgi magnopere, valde, bietet ficli weder
im goth. noch im ahd, und mhd. dar. Man darf, kein
dem ubilaba und upilo analoges mikilaba, mihliilo ver-
znuthen, fondern eine ganz andere form ohne -il. Näm
lich der altn. und der engl, dialect beützen beide das
einfache adv., altn. mioi Saein. 180. ifländ. miög; all-
engl, muche Alex. 3010* moche C. T. 1118; engl, much.
Diefes miok weift nun offenbar auf ein goth. milu,
ahd. mihhu (valde), nach analogie von fiol, goth. filu;
miödr, goth. midus, ahd. metu; wahrfcheinlich ift iniku
das neutr. eines veralteten einfachen mikus Qieyag)»
Auffallend bleibt die abwefenheit eines agf. micu, mycu.
Zum erfatz des verlornen adv. dient ahd. /#ro, mhd,
fdre, nhd. fehr, agZ.JAre, engl./ore; goth. könnte da
für gegolten haben abraba (oyodga) Matth. 27* 54. Neh.
6p 6.; harduba (dciväg) Matth. 8, 6. ahd. harto (valde);
vielleicht auch tulgaba nach dein altf. tulgo (valde).