Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

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III. comparation. anomale. 
3. (hegrif groß). Fof. adj. goth. mihils; ahd. mih- 
Jiil; altf. mikil; agf. micel, mycel; altn. michill (we 
gen der deck vgl. 1,741); mhd. michel; engl, midie; 
fchwed. mycken, dän. megen, welche endung aus dem 
altn. acc. inalc. mikinn (gramin. 1,741) erklärt wird. 
Die übrigen mundarten haben entw. das wort völlig 
aufgegeben (wie die iilul. nnl.) oder nur noch im adv. 
mit veränderterbedeutung beibehalten. Auch hier dräng 
ten lieh allinälich andere adj. ein und zerftörten die or- 
ganifche anoinalie. Das ahd. \kr6%, gro5 hat urfprüng- 
lich den linn von cralfus, fortis, mittellat. groITus, nicht 
von inagnus, grozß (grolfitudo) K. 5i b gl. monf. 338; 
doch kann thurfti grozA 0. III. 5, 40 fchon durch 
inagnas oder fortes gegeben werden, auch W. 64,4 iit 
gr6% und fcöne gegenfatz zu final (parvus) und rüch. 
Das mhd. gro% fcheint ganz inagnus und michel gilt 
weniger von perfonen, als von fachen. Agf. greclt 
(grandis, groITus) neben micel; engl, great. Altf. grot 
(inagnus) Hel. 131, 22« 135,11; rnnl. nnl. grot. Den 
nord. lprachen gänzlich mangelnd. Sie haben an feiner 
fiatfc altn. ßor (inagnus), fchwed* dän. fior; wäre die 
altn. fchveibungytor, mit kurzem o, io ließe lieh das 
ahd. ftur (inagnus) gl. monf. 320 fturiro (inajor) J. 405. 
fiiirt (majeftas) gl. monf. 360- 368 und delfen nebenform 
Jtiur oder vielleicht Jtiuri (inagnus) gl. monf. 354. 362. 
388 leichter vergleichen, wozu auch das goth. usßiu- 
riba (aGWTWs) Luc. 15,13 und das fubft. ftiurs (taurus), 
ahd. ftior gehören mag. Allein der coinp ftoerri (und 
nicht ityrri) bewährt das ö. Das ahd. alf. mdri y ei- 
genlicli celeber, famofus, nähert lieh ebenfalls dein 
begrif von eximius, ingens, inagnus; im Hel. fleht 
häufig mdri drohtin, z. b. 133,24; mail darf diefes adj. 
nur nicht für den pof. von inero, ineriro halten, mit 
dem es unverwandt ift. 
Comp. adj. goth. mdiza; will man dazu einen theo- 
retifchen politiv muthmaßen, fo dürfte er gewefen fein 
inags, fo daß aus magiza, majiza, inäiza entfprungen 
wäre. Zugleich aber müfte die Verkürzung lieh in 
uralter zeit und vor der lautverfchiebung zugetragen 
haben, da diefes G völlig zu dem lat. in inagnus, magis, 
dem gr. in idyas ftimmt, ja hier die comparativformen 
analoge auflöfungen des G in J und I zeigen (inajor, 
, wovon noch iin verfolg gehandelt werden f011. 
ft die conjectur richtig (und beinahe alles fpricht für
	        

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