Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

' III. comparation. adverbiale. 591 
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21 
fclieiijlich das zu airiza (prior) gehörige adv., 3er pof. 
dir (inane) fleht gleichfalls adverbial (1‘. 97); gerade fo 
fügt heb jramis (ulterius) Marc. 1, 19 zu framiza (ul- 
terior) und hdiihis (alliu», Luc. j4, 10 deutlich avoi- 
rsQov überfetzend) zu hnuhiza (altior). Man konnte 
auch ein «f>rz\9 (prius) aus af>riza (primus) folgern. 
Von allen goth. genilivadv. blieben folglich nur allis 
und raihtis lieber zurück; allis kann nicht compara- 
tivifch fein, weil alls überhaupt nicht compariert (f. 584); 
raihtis nicht, weil raihts der öform zufallt, fein 
comp, folglich raihtös lautet; bei -vairfs iß die fache 
ungewis. Aber noch viele andere goth. coinparativadv. 
auf -is müßen verinuthet werden, z. b. raf>is (facilius), 
futis (dulcius). 
2. ich komme zu den ahd. adv. diefer formalion. 
Hier iß bei den anomalen nicht nur das i überall und 
wohl fclion in frühßer zeit unterdrückt, woraus lieh 
die abwefenheit des umlauts erklärt; fondern auch der 
comparativconfonant hat lieh verloren, wenn er auf 
andere conf. folgte (mit ausnahme von wirs), oder 
nach wurzelhaflem vocal in R verwandelt (mer, er). 
Dem goth. inäis entfpricht alfo alid. m£r (magis), dem 
goth. inins aber ahd. min (minus) und diefer abfall 
des -s gleicht vollkommen dem im nom. fg. der mann), 
und weibl. fubft. Das adv. von pegiro (rnelior) heißt 
überall pa5 (melius), nie pegir, und ich glaube das 
unumlautende pa^ aus dem goth. bats richtig zu deu 
ten *). Hingegen dauert in wirs (pejus) fogar noch 
das alte S, feßgebannt durch die Verbindung RS, fort, 
wie fie lieh auch in dem comp, adj. wirhro m vai'r- 
liza erhalten hat. Hätte ein goth. vairiza gegolten, 
fo würde die ahd. form des adj. weriro , das adv. 
wer gewefen fein. Dem goth. feij>s ßeht formell rich 
tig das ahd. Jid zur feite, das ich für das adv. comp, 
halte, und nicht (wie f. 98 angenommen wurde) für 
den pof., der wohl fidu oder wenigßens fidi zu lau 
ten hätte, aber nirgends vorkommt; indelTen werden 
wir unten fehen, daß auch die mit o comparierte 
form fidor üblich war. Zu wünfehen bleibt die aus- 
findigmachung eines belegs, wo Jid durchaus poite- 
*) thes thid mSr O. I. 22? 93» 27, 10» thes thiu min O. I. 
22? 114. v. 23? 303. des te ba% N. ßth. HO* des de mer W» 
12, 27. vgl. Hoffm. p. 11.
	        

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