III. comparation. adjectivifche. 577
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
artiger, artigß; muthig, mutläger, muthigß u. f. w.;
endlich die locaiadj., von welchen aber nur der iuperl.
gebräuchlich, der comp, (aus einem im verfolg zu er
örternden grund) erlofchen ilt: ob er fl 9 unterß, vorderß
u. f. w.; in dem fubftantivifch gebrauchten obriß haftet
alterthüinliches -i. Die volksfprache beumlautet hin und
wieder einzelne der angeführten, z. b. flach 9 flacher;
klar, hlär er; zart, zarter; flolz, flölzer ; ober fl; vor-
derfi, ln der gebildeten fchrifti'prache nehmen die
unumlautenden eher zu, fle zieht zarter, flacher dem
zarter, flacher vor, vielleicht auch frommer, gefunder
dem frömmer, gefünder, und darin fehe ich ein Zeugnis
für das höhere alter der umlautsform d. h. der i-form.
Von des umlauts unfähigen, wie blind, blinder,
Windefl; rein, reiner, reinefl u. f. w. braucht nicht
gehandelt zu werden.
5. die altf. mundart unterscheidet, gleich der ahd.,
zwilchen i und 6. Jenes haben: aldiro (fenior) Hel.
17,12. eldiro 83,2; betiro (melior); engiro (anguflior)
54,6; erift (primus) 19,10. 31,6. 92,10; furifl (primus)
109,4. 116,3. 148,22; lengiro (longior) 97,5; mdrifi
(celeberrimus) 86,3; mildiro (mitior) 59,16; minniß
(minimus) 132,9. 134,22- 135,21; nAhift (proximus)
43, 16. 100, 22; triwifl (fidilfimus) 108, 1. 139, 11;
wirflfl (pelfimus) 77, 24. Hierbei kommt noch eine
eigenheit des altf. dialects in erwägung. Er pflegt ab
leitendes i in der flexion gern mit darauf folgendem e
zu verbinden (hirdies, kunnies, märies, biddien), wenn
aber die flexion a behält, jenes i in e zu verdünnen,
(n hirdeas, kunneas, märeas, biddean), vgl. gramm.
1,633* 636. 731* 891* So nun auch bei der iteigerung.
Neben mildiro, fuotiro, betiro, lengiro erfcheint einmal
als gewöhnliche Verdünnung mildero 36, 2. 106, 23*
fuotero (dulcior) 162,16; betero 44,19* 45,2* 106,13.
Imgero 33,9« wödero (melior) 36,3; dann aber, bei
adj, zweiter deck, mit haftendem ableitungsvocal: Juo~
tiero 104,19. wodiero 140,7. flcSniero (pulcrior) 8,22.
und im fuperlativ, neben märiii, rikifl, fcönili, ein
märedfl 86, 3* rikeofi (ditiffimus) 34, 7. 36,14. 89, 4.
140, 24. 145, 4. rihcdft 60, 20. fcdnidfl (pulcerrimus)
8,16. 11,24. 13, 16. 61,13. 62,1* Vermuthlich w^jren
auch die formen mdi'iefi f jconiefi, rihiefl, zuläßig,
wofür ich keinen beleg weiß. Dieles haftende i der
ableitung fcheint mir erheblich zu beftätigen, daß das i
in -zro, -ifl (-izci, -iflts) wefentlich davon verfchieden
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