Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

568 ///. comparaLion. aäjectivijchc. 
22. Joh. iS y 22; finißs (maxirnus natu) Matth. 27,1. 
Marc. 7, 3. Luc. 20,1; fpedißs (ultimus) Marc. 12,6. 
Luc. 20,32. Joh. 6,40. 44. 
Dagegen war bisher keine einzige 6ß-form aufzuweifen 
und unter den -iß befremdet frumißs vorn comp, frumöza, 
Soll man annehmen, daß alle goth. fuperlalive -iß, nie 
-6ß bekommen? das hat doch geringe wahrfcheinlich- 
keit, da licli der characler des comp, glaublich auch 
dem fuperl. mitgetheilt und eingeprägt haben wird, 
überdies der ahd. dialect das -*6ß aufzeigt, frurnißs 
für frumbßs mag alfo auf einem frühen Ich wanken 
beider formen beruhen und auch einen comp, jrumiza 
neben frumbzct mul hinaßen laßen. Das angenommene 
blindöza, blindbßs hat alle analogie für lieh und 
nunmehr durch das von Caliiglione im zweiten fpec, 
p. 69 aus I. Cor. 12, 22 beigebrachte Idißvofis (iiilir- 
miflimus) erwünfchle beftä'tigung. Da aber auch an 
dere fuperlalive fchwanken konnten, fo gilt kein 
heberer fchJuß von -ißs auf -iza, noch von -oza auf 
-6fis. Umgedreht würde man wohl von -oßs auf 
~6zci und von -iza auf -ißs jederzeit fcbließen dürfen. 
Wenn nun alle und jede gefteigerlen adj. einer von 
beiden formen, entw. mit i oder 6 überwiefen werden 
inüßen, fo fragt es lieh nach der urfache diefer verfchie- 
denheit. Ich geftehe, daß ich keine genügende entde 
cken kann. 
a. zunä’chft lag der gedanke, der unterfcliiecl zwifchen 
adj. erfler und zweiter decl. habe einfluß darauf, fo daß 
blinds, fröds zu blindöza, frödöza gefteigert w'erde, ra- 
}>is, reikis zu rajiza, reikiza. Aus diel'em grund batte 
ich anfänglich blinddza vorangeordnet. Allein der aus- 
nah men wären fchon im goth. lichlbar allzu viele. Man 
begriffe nicht, warum in einem dialect, der fonft fo 
confe(|uente formen hat, von manags, juggs, häuhs die 
coinp. managiza, juhiza, hauhiza, und nicht managöza, 
juhöza, hauhöza entfprängen. Näher beleben erklärt 
lieh auch auf die fein wege weder das i voll Händig, noch 
überhaupt das ö. Gefetzt, das i fei das der ableilung 
und raj>is erzeuge darum den coinp. raf>iza, fo würde 
blinds, fröds den comp, blindfn, frödfa erzeugen, nicht 
blindöza, frödöza. Geht man umgekehrt aus von blin 
döza, frödöza und läßt dies w ie die flexion des pl. inafc, 
vigös, filkös aus vjgs, fifks hervorgehen; fo wißen wir 
aus den zweiten declinationen, daß ableilencles i zwi 
lchen Wurzel und Ilexion tritt, ohne letztere zu beein-
	        
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