III. genus» grammatisches, fremder fubft; 563
pcilantia (fein.), ahd. phaliriza, mild. pfalenze, nhd.
pfalz; praemium, nhd. praemie $ petro felinum, nhd.
peterJilie; cerafum 9 inhd. kirje, nhd. kirfche; prw-
7ZMW, nhd. pflaume; pirum, ahd. pira, mhd. 6zr, nhd.
hrne. Auch die rornan. fprachen haben den lat. unter-
Ichied zwilchen dem weiblichen genus des bauins und
dem neutralen der frucht (oben f. 376) verloren, und
dem bäum das männliche, der frucht das weibliche
beigelegt, vgl. ital. pero, pera; prugno, prugna; cirie-
gio, ciriegia; franz. poirier, poire; prunier, prune;
ceriher, cerife; fpan. pero, pera; pruno, pruna; cerezo,
cereza. Das fiimmt zu dem deutfchen Lagen, hiefe;
dorn, fchlehe ZT fpan. efpino, efpina; ital. fpino,
fpina; altfranz. efpin, efpine und weicht von der lat.
weife ab, nach welcher der tragende ftrauch fpinus
weiblich iß.
Auch diefe fremden Wörter beitätigen den einfluß
der Ilexion, der ableilungsendung und des begriff» auf
die beftimmung des genus. Wo die ausländifche flexion
mit der deutfchen zufaminentraf, konnte das genus blei
ben: faccus, goth. fakkus; purpura, goth. paürpaüra;
lectio, goth. laiktjo; ordo, ahd. ordo; falcia, ahd.
fafca. Wo he in beiden fprachen verfchiednes genus
bezeichnete, konnte es verändert werden: fafcia, goth.
fafkja. Warum aber goth. paürpaüra (inoQcpvQa) fiarke
decl., aikklefjö (czaA^om) fchwache annahm, iß fchwer
zu lagen. Bei dem goth. fein, aivaggeljo wirkte viel
leicht das genus von mereins (Verkündigung), denn
vai'lamerjan ill evangelizare, weniger weiß ich das ahd.
mafc. zu deuten. Man hätte ein ahd. neutr. evangeli
bilden dürfen, wie aus liliuin ein altf. lilli. Die lilia
(fein.) vorzogen, dachten etwan an bluoma ? oder ver-
anlaßte der lat. pl. das deutfche fern.? Das neutr. und
mafc. teinpal fchwankt gleich den deutfchen ableilungen
-al (f. 508). Das fern, kirfche, pflaume habe ich vorhin
aus dem begrif erklärt.