554 ///• genus. grammatifches. Jchlußbemerh
nhd. wange (fern.); goth. auf6 (neutr.), altn. eyra
(fein.) vgl. f. 399*
Zu diefen fechs reihen bemerke ich:
1. will man nicht Übergang aus einem organijchen
genus in ein unorganifches annehmen, fondern bloßen
wechfel zwilchen zwei gleichbefugten; fo würden lieh
die vorgeführten fechs Ordnungen auf drei zurückbrin
gen laßen, indem dann A und E; B und F; C und D
zufainmenlielen, z. b. das fchwanken zwilchen ahd.
pluorno (mafc.) und pluoma (fein.) könnte wie das zwi
lchen ahd. fterno (mafc.) und goth. ßairnö (fein.) angefe-
lien werden. Mir icheint indeffen, daß hier das allere
genus von dem jüngeren gefchieden werden muß und
jenes die orgänifche, diefes die unorganifche genusform
heißen darf. Außer dem alter ift auch darauf zu leben,
daß ein wort in die ganze richtung paffe, welche analoge
Wörter deffelben dialects nehmen, z. b. in der reihe F
gehören rippe, milz, lenne, beere, mähre unverkennbar
neben einander und es wäre unftatthaft, eins oder das
andere der leiben unter B aufzuführen.
2. man könnte fodann auf den gedanken einer der
lautverfchiebnng ähnlichen genusverfchiebung gerathen.
Allein in jener lautverrückung des confonanten lag eine
alle Wörter der fprache regelmäßig durchdringende na-
turnothwendigkeit. Die Veränderung der genus hingegen
erfolgt als ausnahme bei einigen fubft., während in
der regel die weit überwiegende inaffe der meiflen un-
verrückt in allen dialecten ihr genus beibehält. Ferner
zeigt lieh hier kein gegenfatz zwdlchen gotli. dialect auf
der einen und ahd. auf der andern gleite, fondern beide
treffen oft, ja gewöhnlich zulämmen und der wechfel
ereignet lieh z. b. erft im mhd. oder nhd., welche bei
der lautverfchiebung liets auf gleicher linie mit dem ahd.
flehen. Endlich habe ich die regel des genus in der
einbildungskraft des menfehen und in der bildung der
Wörter, die ausnalnne in Verminderung der flexionsfähig-
keit gefucht; diele urfachen würde man müßen fahren
laßen, wenn man außer ihnen noch die wirkfamheit
eines gefetzes, analog der lautverfchiebung, behaupten
wollte. Eine folclie genusverfchiebung widerlegt
3. ein vergleichender blick auf die urverwandten
fprachen; behände lie, fo hätte in den identifchen wer
tem das genus noth wendig abz uw eichen. Man hellt