Volltext: Deutsche Grammatik. - Teil 3

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21 
542 IIi. ge aus. g r ammal ijche s. fchlußbemerk 
ten es auch deshalb nicht fo leicht, weil fie auf mafc. 
flößen muhen, die völlig weibliche llexion, und auf 
fern., die völlig männliche zeigen, z. b. incola, coelicola, 
oder die eigennainen Perfa, Galba, Cotta declinieren 
nach inenfa, lind aber nichts deftominder männlich; auf f 
der andern feite gehen humus, malus (apfelbaum), alvus, 
dialectus, methodus wie fervus, und wiederum doinus, 
manus wie currus, ohne dein männlichen genus anzuge 
hören. Das ift in der älteren deuliehen fprache nie der 
fall, außer bei dem fchon mehr berührten golli. fern, 
handus, deifen llexion zu der des male, lünus ftimmt *). 
Bei den Lateinern und Griechen war deshalb ein genus 
commune vieler nomina möglich (f. 312); dennoch (teilt 
lieh ihr dem fein, gleiches male, und dein male, glei 
ches fern, als ausnabme dar, worüber die regel nicht 
verkannt werden darf, daß Hell die llexion urfprün gl ich 
nach dem genus richtete. Das lat. und griech. neulrum 
unterfchied lieh überall durch feine eigenthümliche, nie 
mit den beiden andern gefchlechtern völlig zufämmen- 
fallende beugung. Aber dem deutfchen männlich-neu- 
traten genus entfpricht auch ein lat. und griechifches, 
feamnum und cvxov bilden den gen. und clat. genau wie 
fervus und äv&QwnoQ, fal, nQocy/ua wie fol, Ae cor. Die 
männlichweibliche llexion erfcheint noch entfehiedner, 
als bei uns, indem rex und ocpig nicht bloß den nom. 
und acc., fondern auch die übrigen calus mit lex und 
nofos gemein haben. 
Das Verhältnis der auf die drei genera bezognen 
declinationen läßt hell nun für die deutfche fprache fo 
angeben. In dem mafc. erfcheint die vollkommene 
beugung und zugleich das Vorbild für die beiden anderen 
gefchlechter; feine üexionen lind rafcher und grö’ßlen- 
theils confonantifch oder kurzvocalifch (iifkis, fifka, * 
hana, hanins, haiiin, hanan, hanans), feine cafus indivi 
duell unterfchieden, namentlich der nom. vom acc. 
(fifks,fifk; fifkös, lifkans; funus, funu; lünjus, fununs; 
balgeis, balgins; hana, hanan, nur hanans und hanans 
fallen zufammen). Bei dem fern, erblicken wir ftatt des 
mau könnte noch hierher zählen, daß Ulphilas die weib 
lichen namen Marja, Magdalena, Sufanna, Aiwa männlich flectierl 
(gramm. 1, 766): gen. Marjins Luc. 1, 41« acc. Marjan. Luc. 2> 
46» Atvvau II. Cor. 11, 3., welches gerade das umgekehrte Ver 
hältnis der lat. namen Cotta, Cottae ift. Aber jene namen wa 
ren, fämmtlich ungothifch, nothgedrungen aufgenommen.
	        

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