© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
III. genus. grammatifches. fchlußbemerh, 541
bemerkbare analogien fchlagen aber auf das genus ein.
Ia der Harken decl. könnte die erfle männliche und
neutrale gewilTermaßen zufammengefaßt werden, in bei
den waltet daffelbe princip; daß dem neutr. im nom.
l'g. das männliche kennzeichen abgeht, daß es feinen
nom. acc. plur. anders bildet, folgt vielleicht aus einem
allgemeineren grundlätz, aber die gen. und dat. von fifks
und vaürd fallen ganz zutämmen, vyie lieh auch die gen.
und dat. des fehwachen mafc. und neutr. begegnen.
Diefe analogie ilt iicher lehr bedeutend und wird fpäter-
hin durch da<s verfchwinden jenes inannl. kennzeichens
verftärkt, fo daß fchon der ahd. ganze fg. mafc. und
neutr. flarker decl. gleichlautet. Sie muß als urfache
des häufigen fchwankens zwilchen mafc. und neutr. be
trachtet werden; die unvollkoimnnere flexion der neu
tralen nom. und acc. bezeichnet die unentwickelung und
unbeftiinmtheit des neutruins, im gegenfatz za dem fei
ner ausgebildeten mafc. Ich will einmal diefe deck die
männlichneutrale (neutromafeulinn) nennen. Ihr zur
feite fleht nun auch eine mcinrilichw eibliche (feminino-
mafculinci), die in den fühlt, der vierten deck zu Tuchen
ilt. Aber hier treffen umgekehrt mehr die nom. und
acc. beider genera zufaimnen als die gen. und dative:
balgs, acc. balg, pl. balgeis, balgins, gerade wie anfts,
anft, pl. anfteis, anffins, oder ahd. pale, pale, pl. pelki,
pelki und anft, anft, pl. enfti, enfti. Im pl. indeffeii
lliimnen auch gen. und dak; fo daß, wie dort der ahd.
fg. mafc. und neutr. übereinkamen, hier überhaupt der
ganze pl. mafc. und fein, identifch find, die verfchieden-
lieit aber dort auf dem nom. acc. pl., hier auf dem gen.
dat. fg. beruht. Aus diefer lieh nahe berührenden ftexion
männlicher und weiblicher nomina erklärt iich nun
wieder der nicht fellne wechfel beider gefchlechter. Die
beobachtung, daß das wefen der männlichneutralen
deck in dem zum mafc. ftimmenden gen. und dat. und
in dem davon abweichenden nom, acc., das der männ
lichweiblichen in dem zum mafc. ftimmenden nom. acc.
und in dem davon abweichenden gen. dat. liege, werden
wir hernach wieder aufnehinen. Bemerkenswert!!, daß
die überreite des feinem wefen nach hauptfachlich neu
tralen inßrumentalis auf die männlichneutrale deck
befchränkt lind.
In den andern fprachen, namentlich der lat. und
griech., lind die grainmatiker weniger darauf verfallen,
die declinadon nach dem genus anzuordnen. Sie konn-