© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
498 III- genus. grammatifchcs. abßracterfubjt,
(Lf. 4, 49' Mart. 54. 69* 93) neben bi% anerkennen,
Wurzeln find ri^an, pi^an, fli^an, gli^an, fini^an, wt-
£an, wohl auch IpiVan; doch für fcaz läßt lieh kein
fea^an vermuthen.
Dies vorausgefchickt betrachte ich die mit I und U
abgeleiteten abfiracten fubfi. in bezug auf ihr genus,
Ableitungen mit I find in der zweiten declination jedes
gefchlechts und jeder form* der Harken wie der fclivva-
chen, enthalten *).
Sehr wenige ßarke mafculinct ahftracter bedeutung *
fallen hierher, die meiflen Wörter diefer decl. find iinn*
lich oder lebendig. Goth. arideis (finis), altn. endir s \
agf. ende, altf. endi Hel. 106, 14; ein ahd. mafc. enti, ’
neben dem gewöhnlichen neutr., ifi mir wahrfcheinlich,
da noch das mhd. ende zuweilen männlich gebraucht
wird Parc. 9719- 3307. Nib. 5148. Hag. Nib. 2001,4
Rab. 34h 364. 384* 440. Goth. harjis (exercitus), altn,
7ier**) y agf. 7iere y altf. heri; das ahd. heri nur 0. IV,
4, 75 mafc., fonft und mhd. her überall neutruin. Mhd,
her (motus, verber) MS. 1,156 b . Gotfr. rninnel. 2, 18
kann in beiden Hellen jedes gefchlechts fein; ein ahd»
peri, peri habe ich noch nicht gelefen, die goth. form
wäre harjis, bari, bareins, ein neutruin peri, her müfte
von dem neutro peri, her (bacca), goth. bafi ganz unler-
febieden werden. Altn. mijjir (jactura), qvidi, richtiger
wohl qvtdir ("pavor). Der altf. und agf. dialect liefert
einige beifpiele mehr: altf. hugi (mens), agf. hyge; altf, '
quidi (dictum), agf. evide ; altf. gruri (horror) Hel. 172,
1. agf. gryre; agf., bryne (incendiuin) ; ryne (curfus); hete
(odium);vlite (nitor) \fv£ge{lonus), 'M.fu6gi?;fige(\k\o*
ria). Allein manche derfelben fcheinen urfprünglich mit
V abgeleitet und nur übergetreten, vgl. ahd. huku,fihu, .
unter einem andern gefiebtspunet , wie ich febon ver- *
fcbiedentlich anerkannt hübe, fallen alle zweiten declinationeii
beider form, fubftantivifche wie adjectivifche, zu den erften, d,
b. fie find diefelbe abwandlung, deren wefen dadurch, daß ein
ableitendes 1 vor die flexion tritt, nicht verändert wird. Da fich *
aber eiuige kleine modificationeii dabei ergeben und es nützt die >
einfaebfte derivation zu überfchauen; fo wird man wohl thun,
die unterfcheidung. practifch beizubehalten.
für herir, nämlich nach kurzer wurzelfilbe fällt das -ir
weg. her und endir verhalten fich alfo wie harjis und andeis,
wahrfcheiulich wie ahd. heri und enti y wenn man genau fchreü
ben will.