© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
III. genus. grammatijches. Jinnlicher Jubft. 475
den begrif der ausdehnung. Die inafc. ldu\>s, liut 9
lydr, hiuhma f hcirjis, cliet, almügi haben das be-
llimmte und edle von ö'rjxog, oylog, populus,
exercitus. Den collectivbegrif ytvos, e&vos, Tibßos
zeigen 1c uni, heri, thiot > liut, Man begreift aber,
warum /zerz, d7o£, /zzz£, im genus fchwanken ;
auch vulgus ift bald männlich, bald neutral.
Für die Vielheit des viehes gelten wieder befondere
Wörter. Goth. hairda Matth. 8, 30. Luc. 2,8. fowohl ^ ü ^
uylkrj ypiQwv y als nolpvij; ahd. herta N. 39, 7- 49, 9«
nlid. heerde; agf. Jieord, engl, herd; aTfn. hiörd, fchwed. itr i&f,
3än. hjord, alle weiblich; goth. hairdeis (pafior), ahd. W-
hirti, nhd. ZzzWe (neben jenem falfclien D in heerde);
altn. hirdir. Gleich allgemein fcheint das ahd. neutrum
chortar häufig bei K. und corter W. 9? 8* 10,7. 29, 5.
7, wo aber 9, 22 auch ein mafc. cortare; mhd. da%
chorter Mar. 22* ; ihm entfpricht jenes agf., von menfchen
geltende corter (turnaa) Cädm. 37,11* 53, 10* 67,1* 77,7.
Agf. drtif (grex), engl, drove, wörtlich, was vom hir-
ten getrieben wird. Allein es gab fpecielle ausdrücke
nach der ärt des viehes. Ahd. ßuöt, agf, ßdd, altn.
fltod (neutr.), grex equarius, vgl. oben 327* Die rinder-
heerde bezeichnete das ahd. fein, fueiga (armeiUuiii,
inhj) gl. Jun. 193, oft von der weide (pafcua) N. 50,
21, zuweilen, wie armentum, vom einzelnen rind ge
braucht, noch heute in Oberdeutfcliland die fchweig
Stald. 2, 362* Hofer 3, 124; ahd. fueigari (amien-
tarius), fchweiz. fchweiger. Benennung der fchaf-
heerde \noiuvif) war goth. civefyi, ahd. ewiti, ouwiti,
ewit T. 6,1. 161,2. agf. evede, alle neutra. Die fchwein-
1 beerde heißt goth. vripus *) Luc. S, 33 (Matth. 8, 30
fiand hairda fveine) fein., dem das gerade fo vorkom-
inende agf. vrät entfpricht und in dem fchonifchen
gefetz findet ficli folgende, auch rückfichtlich der zahlbe-
ftimmungen merkwürdige, an jene zahlen der menfchen-
inenge erinnernde itelle (buch 9. tit. 1.): hiorth (grex
arineniorum) ällär ßooth (gr. equorum) ä’llär fwina
wrad (grex porcorum); darauf (tit. 2*) - tolf hors göra
flod, tolf not hiorth, tolf fwin wrath, d. i. zwölf
rolfe machen ein ftöd, zwölf rinder eine hiörd, zwölf
Ich weine eine wraS. Ich bin geneigt vri^us und vrcit,
verführt durch Reinwalds ungenauigkeit habe ich gramm.
1)604* 2» 51 fälfchlich vritu* gefchrieben.
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