Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

390 IIIgenus. grammatijches. Jinnlich-er fubjt. 
("ramm. 2, 147. 148). Gewöhnlicher find ahd. ddum, 
dtum (für ahadumV), mhd. atem, nlid. athem; ahd. 
keift, mhd. nhd. geift, altf. gdft, agf. gdfi, engl. 
ghoß. Altn. cindi, fchwed. aride, dän. aaride, wahr 
scheinlich part. praef. eines verlornen verb. a m goth. 
ahjan (goth. ahjands). Doch wie neben animus anima 
fleht, neben nvevpa 'ipvyf], fo haben jene inafc. alnna, 
älüm, geift und andi das weibliche goth. fdivala, 
ahd. feola, Jela, inhd. feie, agf. fdvel, engl, foul, 
altn. fdl, fchwed. /aZ, dän. fiäl zur begleitung *), 
auf delfen verwandtfchaft mit laivs (inare) fclion % 99 
gewiefen wurde. Die feele fcheint eine mildere ent- 
fallung des geiftes. 
Goth. vinds (dvefiog ~ animus), ahd. wint, nhd. 
wind, agf. virid, altn. vindr, alle, gleich dem lat. 
ventus, und flav. vjetar, vitr inafc.; ebenfo die ahd. 
tjironi, weßrdrii, furidrbni, nordroni (gramm. 2, ISO* 
181), wie es fcheint, urfpriinglich adj., da lieh Diut, 
1, i(57 k nordröner (ker. 46« nordaronar) findet. Auch 
altf Hel. 55, 8 weftrbni wind. Es muß aber noch 
andere einfachere benennungen für verfchiedene winde 
gegeben haben. Dahin rechne ich das altn. byr (ven- 
tus ferens, fecundus) inafc. fchwed. dän. bor, von 
byr ja (efferri, fich erheben), ahd. purjan, vgl. W. 39, 9. 
hure dih nortwinti jenem byr würde ein ahd. puri, 
ein goth. baurjis entfprechen; mnd. bor, vgl. borelos, 
ohne fegelwind, Detmar l, ^40« Der fcharfe nordwind 
hieß ahd. pifa fern, von pifön (aefluare, furere, brau- 
fen) bifa (boreas) N. Bbth. 31. bifa (turbo) gl. Lipf. 
mhd. bife, ein furiu bife MS. 2, 193 b und noch fchwei- 
zerifch bite, beife Stald. 1, 173 vgl. ital. bi/a, franz. 
vent de bife, welches bife im roinanifchen fchwarze, 
dunkle färbe bezeichnet, die auch fonft dem norden 
beigelegt wird. Vermuthlich nannte man fchon ahd. 
einen beftiininten feitenwind duerah (transverfus), we- 
nigftens finde ich mhd. twer inafc. MS. 2, 193 b und 
noch in der Schweiz twärwind Stald. 1, 334; in der 
mnd. chronik bei Eccard begegnet aber oft das fein. 
dwere, wintdwere für turbo, procella, z. b. pag. 1362* 
1369. 1387. 
Die begriffe wind und weiter berühren fich, und 
das neutrum ahd. wetar, mhd. weiter, nhd. weiter, 
auch flav. duch, duh (geift, athem) männlich, dufcha, 
polu. dufza' bohiu. duffe (feele) weiblich, beide einer Wurzel.
	        
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