Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21 
384 III» genus. grammatijches. finnlicher fubft. 
marei, fidel u. a. ausdriicken fchicklich zu erklären, 
Dein Griechen muß jene perfonification der welle nicht 
geläufig gewefen lein, da er das neutr. zvjucc gebraucht, 
Liltli. außer wilnis auch noch banga fein. 
Die agf. und frief. inundart befijtzt für das andringen 
und zurück weichen des ineers an die külte die eigen- 
thümlichen ausdrücke flod und ebba, jenes neutr., die- 
fes inafc., agf. fe efbba, gen. J>äs ebban. Boeth. cap. 21 
(Rawl. p. 46* Cardale 114), frief. ebba, dal. ebba (oude 
wetten p. 108)* Demnach wäre ein ahd. eppo oder 
ebbo zu erwarten, das ich nicht belegen kann, aber das 
Verbum firebbita (deferbuit) lieht Diut. 9,173 vgl. agf, 
ebbian (recedere) Cädm. 32, 18; Wurzel fein könnte 
das gramin. 2» 50« nr. 540 vermuthete iban, gerade wie 
aus viban vebbi, weppi entfprhigt, Die inhd. form 
entlieht mir. Nhd. ebbe fern, wie Hut *). Ahd. Eppo ) 
altn. jftbhi, ein mannsnaine. 
Flüße. Ahd. mhd.'-^rom, allf. ßrom, ägf. firedm, 
altn. firaumr, überall inafc. bezeichnet das ftrömende 
waßer insgemein, daher auch vom ineer die zuläm- 
menfetzungen feolirom, laguiiröin, meriilröm Ilel. 68» 
13« 90,16. 22, gelten. Den begrif amnis, Humen, flu 
vius, noTa/uos erfüllt das goth. ahva, ahd. aha, altn, 
d und ift weiblich. Das nhd. flüß hat erft nach und 
nach diefe bedeutung gewonnen, denn ahd. inhd. ift 
■flüg“ profLuvium, curfus aquae und inhd. dichter drücken 
fluvius* durch das fremde pfidme (ital. fiuine) aus. Altn, 
auch elf und elfa (fluvius) fern., fchwed. elf, dän. elv, 
Einzelne ftußnainen wurden nun ahd. häufig mit 
aha zufainmengefetzt, deren genus fein, keinen zweifei 
leidet, z. b, tvifaraha, fuldaha, Jualmaha, lohanaha, 
chinzaha, hlutaroha, die, weil das aha, aa, d falt 
wie eine fLexion lieh abfchliff, nhd. den Ich ein einfa 
cher Wörter annehmen .* wejer, fühle, fchwalm, lahn, 
hinz, lauter. Es ift daher bedenklich, bei nhd. weibl, 
flußnamen, deren es eine große menge gibt, fobald die 
i 
f') Siccama ad 1. Frif. tit. 12: veteres Frißi et Saxones 
maris accelfum lidunam, receßuni malinam appellubant. Das ift 
falfch, wie fchon ßod und ebha zeigen , die mit ledo und 'malina 
(Beda de nat. reruth 1, 29- 3, 28* vgl. Wilibaldi vita Bbnifacii , bei 
Canißus 2,249) nichts gemein haben. 8nelmau und Du Cause 
f 1 nrl rt. .
	        

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