Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

364 UL genus. grammatifches. finnlicher fabft. 
(capito); ahd. berßh (perca), nhd. pars, barfch, pertfch; 
ahd. charpho (carpio), nhd. karpfe fein.; ahd. fclto (tinca) 
nhd. die fchleihe; ahd. fnazo (melanurus) Hoffm. 4, 32» 
Weiblich: ahd. vorhana, mild, vorchen (trutta), nhd. 
forelle; ahd. fplinza (phyfeter) Hoffm. 24,21; alln. 
gedda (lucius), fchwed. gädda, dän. gjedde und dann 
mehrere kleine fifche, z. b. ahd. grundila, nhd. grün 
det ; fieiribi^a (gobius) Hoffm. 4, 29 — nhd. Jchmerle 
u. f. \v. Keine neutra; wogegen niemand das neutr. 
niunouga, nhd. neunauge (petromyzon) und rdtouga 
(alburnus) Hoffm. 4, 30 einwenden wird, in welchen 
lieh das genus nach dem von ouga, womit es zufain- 
inengefetzt ift, beftimmt. 
Was die heutigen naturforfcher in amphibien, in- 
fecten und gewürin unterfclieiden, vermengte das alter- 
thum vielfach, auch in den benennungen, oder vielmehr 
diefe giengen von dein linnlichen eindruck der thier 
geltalt aus, nicht von einem gelehrten fyftein. Die 
fiedermaus wurde daher zu den vögeln gezahlt und ein 
iliegendes infect durfte vogel, ein kriechendes wurm ge 
nannt werden, das ahd. wort für eruca ift z. b. grafawunn. 
Man kann wurm für den generifchen namen aller 
reptilien halten; es ift gerecht auf den großen lind- 
vvurm wie auf den kleinen regenwurm und überall inafc.: 
gotli. vaurms, ahd. wurm y agf. vyrm, altn. ormr. 
Ulph. überträgt Luc. 3, 7» das fern. h'yiSvv], vipera, durch 
das inafc. nadrs, auch altn. werden nadr mafc. und nadrci 
fern, gefchieden, Sn. 180. Schlange bezeichnet fchon mehr 
ein großes thier und fcheint darum richtiger mafc., wie es 
auch mhd. Diut. 3, 50. Mar. 9. Frig. 3342. Trift. 9042. troj. 
8455 gebraucht wird, erft im nhd. ift das fern, durch 
gedrungen. Ueberhaupt finde ich den ausdruck flango 
in ftrengahd. quellen nicht, alle überfetzen ferpens 
entw. durch das mafc. wurm z. b. N. pf. 57, 5. 139,3 
oder durch das fein, natara, natra (vipera) Diut. 1, l66 a 
1, 497 b hymn. 18, 2« T. 40, 6. 44, 11 und auch Ulph. Luc. 
10,19* II. Cor. 11, 3 ofjpes durch vaurms, die Angelfach- 
fen durch nädre (fein.); zuerft in einer halb niederd. 
gl. Diut. 2, 169 begegnet flango (coluber), in des Lip- 
fius pfalinen 57,5 flangin (ferpentis) gl. Jun. 270 
f lango; doch der mhd. paraphraft der genefis Diut. 3, 
49 — 52 wechfelt mit wurm, Jlange, natere ab; allf. 
nadra (fein.) Ilel. 57,3. Nnl. flange fein. Unfer nhd. 
fern, fehnecke (limax) war früher gleichfalls inafc. ahd.
	        
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