Full text: Deutsche Grammatik. - Teil 3

340 III. genas. natürliches, motion. 
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21 
ftifterin (hexe) und in cliefein finn pflegen die Schwe 
den ihr väfver fha, tvätterjba (grainin. % 378) zu 
brauchen. Man könnte alfo diefes -/£«, -/ehe auch 
für bloße Verderbnis aus dem folgenden -Je halten, da 
lieh S gern in SCH verwandelt. 
i. ableitendes SE. Mnd. gl offen des 1 4. jh. geben 
helpcrje (auxilialrix) Diut. % 202; JpririgerJe (faltatrix) 
ib. 2, 228; beckerj'a (pilirix) gl. Jun. 352; tolnerjt 
(leloniaria) ib. 2> 302; andere beifpiele gramrn. % 328* 
Eine rheinifche urk. von 1352 (Wüidlw'eiu diplomat, 
mogunt. 1, 515) hat mit zugefügtem -in: der freveler 
oder die jrevelerfin. Diele bildung fcheint lieh aus 
dem roman. -cjje y -efa am betten zu erklären, wie 
gramrn. 2, 329 durch das nnl. minnares, minnarejje 
und den Übergang des S in SCH glaublich gemacht wor 
den itt *). 
k. ableitendes RN. Der fall alleinttehenden bildung 
ahd. diorna (virgo) altn. f*erna (mancipium) wurde 
2i 336 erwähnt. Altn. begegnet auch der weibsnanie 
foi'arna, gen. f>orörnu, den man für aus J>orr moviert 
anfehen kann, 01. Tr. 2> 305. 
*) anderer art ift das S, welches nonnen oder auch andere 
frauen dem familieimamen des vaters oder luatmes hinzufügteii, 
So hieß der berühmte Francilcaiier Berthold von dem vater her 
Lech, feine fchwefter ober Lechs oder Lechfin. In Ivaufunger 
gerichtsacten von 1563 kommt vor Hans Kaufolt und Ellabeth 
Kaufolts. In einer urk. von 1330 (Kopp heil, gerichtsv. nr. 23): 
Gertrudis dicta Kefemannes. In einer von 1489 (Günther 4, 684) 
zwei nonnen: Bele Johels, Elyzabet Gutzrnoiz. In Saßrows leben 
1> 285. 286* Maria Königßeins. In Steinens weßph. gefch. 4» 73. 74 
folgende nonnen: Gereimt! Weffelberges, Fye Mallinckrodes, Fye 
Meylks, Cathrina Groppers, Lyfebetli Schurmans, Elfeke Tolners, 
Katryna Düdinges, Fylißis Sonnendages, Ittiken Syberges, Lucia 
Opelackers; ebendaf. f. 74* 75. 76 andere ungeifiliche frauen: Aleke 
JVejj'elberges, Lyfe Hafenkamps , Anna Fridages j auch in Gerkeus 
diploin, march, 1,688 (a. 1489) und Rommels heff. gefch. 3. anni, 
p. 285. 286 kann man beifpiele finden. Diefes S iß nun offenbar 
das genitivifche des mannsuameiis und immer dabei filia, uxor, 
vidua hinzuzudenken. Zum beweis dient das zuweilen verkom 
mende en fchwacher mannsnamen, wie bei Steinen a, a. o. Mette 
Kebben, Elfeke des Häfen, oder bei Gerken Anna Krügen, Mar 
gareta Beygen. Eigentliche motion wird dadurch nicht begründet, 
es fragt lieh aber, ob das unter h angeführte Adebarfch, Leve- 
linglche nicht richtiger aus Aclebares , Levelinges gedeutet werde? 
freilich fpringerfche, fpringerfe (tänzerin) iß verfchieden von 
des tänzers frau. Auch die föhne fügten manchmal dem väter 
lichen na men ein folches S hinzu, z. b. Eggers, Jacobs Ja- 
cobi), fohn des Egger, Jacob.
	        
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