III’ interjectionen. gaudentis. 299
© Hessisches Staatsarchiv Marburg, Best. 340 Grimm Nr. L 21
wola! wolalago! Vorkommen, wenn lieh nicht welägo
in wolago entitellt hätte, oder darf wolago, wo es
nicht eheu, fondern etwa euge bedeutet, genommen wer
den für wollägo? Jenem drohenden we lieht in alJen
deutfehen fprachen ein heilwünfehendes wola! (rnacte)
wola mih! wohl mir! gegenüber, mhd. wol mich!
Waith. 41, 19. Dietr. 4714-5456. wol dich! a. Tit. 4l-
b. Das mhd. hei! (zuweilen hi! Trift. 6565 Hag.
6450 Müll. 17967« 18106 Hag.) darf nicht verführen,
ein goih. hai zu erfinden, woraus lieh zwar nicht noth-
wendig he (wie aus väi we) hätte bilden müßen, da
auch fchrei neben lehre gilt, auch das verbum liefen,
Leigen kommt in keinen betracht, fonft würde lieh hei-
gahei ftatt heiähei zeigen. Entw. entfpringt hei! aus ahd.
hoi (oben 1.296) hoi herro! N. 93? 16- vgl. hoy wench! ic i ,
(1*297), oder aus dem roinanilchen, wohin die fchreibung /*.
guter alter hl. hey ! weift; ein lat. lied des mittelalters ge
braucht eia heia! (Docen mite. % 205) und Roquefort führt
i, 40 die formen hahi, hai 9 hay an, w r oraus den deutfehen
dichtem einfilbiges hei wurde, wie aus her (itolz) ftumpfes ^ ^
fier. Am häufiglten drückt die interj. freudeund lebensmuth
aus: hei! wie vro lie wären, cod. vind. 653, 174 b Trift.
9160. Ichickt lieh daher zu luftigen tanzweilen: heia!
MS. 2, 62 b heia nu hei! 2, 61 b 63 a 64 a , die helden-
lieder legen lie oft in den inund des
Vortragenden
Tangers, der gleichJäm die aufmerkfamkeit der horer
dadurch beleben will, vgl. Nib. 21, 4. 22, 4. 531. 1.
542, 2. 4* 814, 2- 893, 4. 900, 2- 900. 4 u. 1. w., ohne
daß lie dann einen frohen inhalt feiner Worte verlangt.
In andern Hellen ift aber auch hei! borgender, wehinü-
thiger ausruf, z. b. IVib. 843, 4« öwe unde heiähei!
Parc. 3069. 4754« ach hei! Dietr. 442; Parc. 3968 fteht
hei! ironilch im iinne des heutigen ei!; BIS. 1, 4 a ünd
ei herre got! und hei herre got! gleichviel, dallelbe
bedeutet heia got! BIS. 1, 25 a ; unzähligemal ift hei! “
ach!, ausbruch der freude wie des leides, und nur im
allgemeinen darf man behaujrten, daß lieh hei mehr für
jene, ach mehr für dieles eigne. Statt heia fteht Md! BIS.
2, 77 a wo aber eine ungedr. hf. hicka! gibt, ln der nhd*
fchriftfprache ift hei ganz dem (deutfeheren) ach gewichen
und klingt gemein. Das bair. hai, haia!, womit der ge
rufene antwortet (Schm. 2,127) fclieint doch das nämliche.
c. Auch bei der mhd. interj. ähi! denke ich nicht
ans golh. akei (fed), fondern halte lie für ein wort
mit dem vorigen hei! ohngefähr wie einige dichter